1.4. bis 7.4. Wadi Dissah bis Riad

Danke vielmals wieder für die guten Wünsche zu unsere Weiterreise. Ja wir sind zuversichtlich, dass wir irgendwann nach Afrika kommen werden.

 

Am Abend schauten wir uns noch den 2. Teil des Films «Lawrence von Arabien» an. Wieder liegt eine wunderschöne Strecke vor uns. Mit wenig Verkehr durch bergige Landschaft bis 1600 m hoch, zog sich die Strecke. Das nächste Ziel war «Al Ula» eine moderne Kleinstadt, in einem Tal gelegen mit vielen Dattelpalmen. Sie liegt im Wadi Al-Qura, einem von Norden nach Süden ausgerichteten Tal, zwischen Lavafeldern und einem riesigen Sandsteinmassiv. Nicht weit entfernt befindet sich «Madain Salih» (Hegra), die alte nabatäische Stadt mit faszinierenden Felsengräbern, die wir uns anderntags anschauten. Auf dem Weg schauten wir uns noch den «Elephant-Rock» an, eine Felsformation, die aussieht wie ein Elefant. Leider öffneten alle Sehenswürdigkeiten (wegen Ramadan) erst um 18.00 (wenn überhaupt) so sahen wir ihn nur aus der Ferne. Wir standen für 2 Nächte auf einer Farm, am Stadtrand von Al Ula. Noch ein Wort zu den Tankstellen, diese sind genügend vorhanden, aber nicht alle haben Diesel. So war es sinnvoll, an jeder Tankstelle zu tanken, wo die Möglichkeit sich bot, übrigens kostet der Lt. Im Schnitt 55 Rp. Am Abend kündigte sich ein Gewitter an, das aber an uns vorbei zog. Die Stimmung am Himmel war auf jeden Fall super. Am 2. Tag ein kleiner Spaziergang durch die Farm, bevor wir zu einem Aussichtspunkt losfuhren. Steil hinauf auf 1200 m, auf einem Plateau mit einem grandiosen Blick auf die Stadt Al Ula. Von oben sah man auch die Palmenhaine gut, mitten in den Felsformationen, einfach fantastisch. Danach fuhren wir alle gemeinsam mit einem Bus zu den Felsengräbern von der alten Stadt «Hegra», ein riesiges Gebiet. Wir hielten an 4 Stationen an, ein Grab konnten wir besichtigen. Darin sah man noch, dass die Menschen in Schichten beerdigt wurden. Danach zurück in die Altstadt von Al Ula, wo wir ein feines Nachtessen genossen. Noch ein Wort zu den Postkarten. Wir haben ja eine liebe Nachbarin, die Postkarten sammelt und wir ihr, wo es hat eine schicken. Ich fragte Ali (unseren Saudi-Arabischen Guide), wo es Postkarten gäbe. Er brach in ein lautes Gelächter aus und meinte, das wäre was vom letzten Jahrhundert. Es gäbe keine Postkarten mehr und schon gar keine Briefmarken. In diesem Land werde alles per Natel verschickt, soweit zum Fortschritt hier. Weiter gehts immer Richtung Osten, zuerst noch immer tolle Felsen, danach nur noch die Nefud-Wüste mit rotem Sand und Dünen die bis zu 180 m hoch sein können, wie ich sie liebe. Links und rechts viele Dromedare und sonst nichts. Ab und zu eine Tafel zur «Verkehrslage», der Sandsturm blieb (zum Glück) aus. Wir standen für eine Nacht im Nirgendwo, ca. 120 km vor «Hail». Weitere 250 km durch die Wüste und wir waren in «Jubbah», wo die bekanntesten Felsenzeichnungen Saudi-Arabiens sind, bei angenehmen 28 Grad. Da standen wir für eine Nacht auf dem Parkplatz des Besichtigungsgeländes, wo wir am Nachmittag eine Führung hatten. Was mich hier im Land beeindruckt, sind die breiten 4 oder 6- Spurigen gut ausgebauten Strassen mitten durch die Wüste und das praktisch ohne Verkehr. Also Strassen bauen können sie hier. Und dann die wunderschönen Kreisel, die mich auch überall faszinieren. Am Nachmittag unternahmen wir dann gemeinsam einen Fussmarsch zu den Felsenzeichnungen, die zum Teil bis zu 10`000 Jahre alt sind. Bei fast 30 Grad eine sportliche Angelegenheit. Noch einmal gut 400 km durch die Wüste nach «Buraydah». Da befindet sich der grösste Kamelmarkt der Welt. Jeden Morgen um 6.00 werden hier Tausende von Dromedare, Sättel und andere Zubehöre gekauft und verkauft. Leider nicht während dem Ramadan, wo wir uns ja immer noch befinden. Zunächst standen wir aber auf der Farm von Ali (unserem Guide), der hier eine Dattelplantage besitzt, sowie Schafe und spezielle Ziegen. Eigens für uns wurde am Abend ein Schaf geschlachtet und auf den Grill gelegt. Für diejenige die Schaf mögen (ich nicht) ein Leckerbissen. Wir erfuhren dann am Abend von ihm noch einiges über Land und Leute, sehr interessant. Den Camper teilten wir dafür mit gefühlt 500 Fliegen, zum Glück waren es keine Mücken. Trotz Ramadan fand dann am andern Morgen früh (um 6.00) ein Kleintiermarkt statt, den wir uns nicht entgehen liessen. Auch Kamele in den Gehegen waren da, halt nicht so viele. Danach noch einmal gut 450 km durch die Wüste bis kurz vor Riad (Riyadh) der Hauptstadt Saudi-Arabiens, bei gut 33 Grad, die Klimaanlage war voll im Einsatz. Das Land hat gigantische Projekte bis 2030, so z.B. «The Line». Das ist ein im Bau befindliches 170 Km langes «Bandstadt-Gebäude», das ohne Autos, Strassen und Abgase auskommen soll. Es soll sich im Endausbau von «Neom» am Roten Meer bis südlich der Stadt Tabuk erstrecken. Im Endeffekt sollen hier mal 9 Mil. Menschen leben und 380`000 Arbeitsplätze schaffen. Einfach wahnsinnig. Wir standen nun eine Nacht am Abgrund der Felsenlandschaft «Edge of Ammariya» traumhaft schön. Hier erfuhren wir auch, dass unser Plan von Dubai zu verschiffen, wahrscheinlich nicht klappen wird. Das gebuchte Schiff kann zur Zeit in irgendeinem Hafen nicht «abladen» und dadurch wurde unsere Fahrt ersatzlos gestrichen. Wir müssten 2 Wochen auf das nächste Schiff warten oder doch zurück nach «Dschidda» fahren, was in der Zwischenzeit doch möglich wurde dort zu verschiffen. Unser «Büro» versucht das Beste daraus zu machen. Wir werden auf jeden Fall heute die 75 Km nach Riad fahren, da warten und die Stadt besichtigen, bis wir wissen, ob die Fahrt West-oder Ostwärts weiter geht. Das macht doch die Reise spannend, ihr werdet es im nächsten Bericht erfahren.