12.7. bis 21.7. Gorgan bis Aktau (Kasachstan)

 

Das wird ein Reisebericht ohne Camper. Noch ein paar Worte zu Gorgan, wo wir ja noch fast zwei Tage blieben. Nach einem gemütlichen Nachtessen zusammen, wieder einmal in einem Hotelbett geschlafen. Am Morgen unternahmen wir eine Wanderung durch den Wald, gleich oberhalb des Hotels. Durch die hohe Temperatur, eigentlich kein Vergnügen, aber was tut man nicht alles für die Fitness. Sogar einen Spaziergang am Nachmittag durch den Markt in Gorgan nahmen wir auf uns, bei 40 Grad. Am Abend beschlossen wir, zu sechst nochmals in die Stadt zum Nachtessen zu fahren. Diese Taxifahrt werde ich in meinem Leben nie vergessen. Der Fahrer fuhr in hohem Tempo durch die Gegend, spielte dabei an seinem Handy, wechselte alle 30 Sek. die Musik, Ohren betäubend laut und bemerkte sogar noch, dass er einen Raddeckel verloren hatte. Er stoppte mitten im Verkehr, stieg aus, rannte zurück und holte ihn, einfach wahnsinnig. Das letzte iranische Essen aber war ein Genuss. Was uns auch aufgefallen ist im Iran, dass sehr viele junge Frauen und Männer ihre Nasen operieren lassen. Sie verschönern sie angeblich, so laufen viele mit einem Pflaster auf der Nase herum. Der Abflugtag, verbrachten wir mit warten und etwas spazieren, was auch zu heiss war. Spannend war zu sehen, wie die Menschen auf dem Gehsteig campieren und auf dem Boden schlafen. Sogar Plakate müssen angebracht werden, dass campieren auf dem Mittelstreifen verboten ist. Um 21.30 war unser Flug geplant. Als wir um 18.30 auf dem Flughafen ankamen, traute ich meinen Augen nicht, alle Menschen mussten draussen an der Sonne warten, bis sie in die Abflughalle durften, bei 40 Grad. Natürlich war auch der Warteraum nicht gekühlt, so dass wir sicher alle tropfnass geschwitzt ins Flugzeug stiegen. Um 22.00 war der Flug nach Aktau in Kasachstan, (es geht nur einer alle 14 Tage) wo wir gegen Mitternacht ankamen. 30 Min. wurden die Uhren noch vorgestellt, so sind wir jetzt 3 Std. voraus. Im wunderschönen Hotel „Holiday-Inn“ in Aktau, kamen wir um 01.30 an. Nach einer kurzen Nacht, genossen wir das Frühstücksbuffet, in kurzen Hosen und ohne Kopftuch sowie den freien Tag. Bis zur Ankunft unserer Camper, werden wir hier sicher einige Tage verbringen, was uns etwas „Ferien“ beschert. Ein Bummel in der Umgebung (fast zu heiss) zeigte uns, wir sind ganz in der Nähe des kaspischen Meeres. Auch einige Geschäfte befinden sich in der Nähe und natürlich ein Coiffeur. Nach Anleitung des Internets suchten wir den nächst gelegenen Coiffeur. Die ersten 3 existierten nicht mehr, beim 4. Anlauf und einer guten Std. Marschzeit (bei 38 Grad) wurden wir fündig. Frisch gestylt, verlasse ich das Geschäft, um ganze 3 Fr. leichter. Unglaublich diese Preise. Wir haben aber auch den Eindruck, in einer völlig anderen „Welt“ angekommen zu sein. Was die Kultur, den Strassenverkehr und auch die Menschen betrifft. Sie sehen hier schon sehr den Mongolen ähnlich, was aber den Stil der Kleider angeht, wie bei uns. Auch sonst, nehmen die Leute keine Notiz von uns, niemand will mehr ein Foto mit uns haben. Andern Tags unternahmen wir mit unserem neuen Guide (Donat) einen Spaziergang auf dem Felsenweg am Kaspischen Meer, der wunderschön war. Da sich die Überfahrt unserer Camper noch in die Länge zieht, bleiben wir einige Tage mehr als geplant hier. Unsere Reiseleiter geben sich grosse Mühe ein tolles Programm für diese Zeit zusammen zu stellen. Wir wollen ja auch etwas sehen und erleben, wenn wir schon hier sind. Ein Fussmarsch durch die Stadt, mit Museumsbesuch stand auf dem Programm, so bekamen wir einen Eindruck von der Geschichte und Lage des Landes. Kasachstan ist mit 2.724.902 qkm. das 9. grösste Land der Erde. Sie haben hier überhaupt kein Wasser. Alles muss aus dem Kaspischen Meer gepumpt werden und dann zu Süsswasser „umgewandelt“ werden, beeindruckend.  Ein Taxi brachte uns dann zum Markt, obwohl er nur 20 Min. Fussmarsch entfernt war. Aber bei 45 Grad, auch mir zu heiss. Ein Ausflug mit Minibussen durch die Wüste, ins Torysh-Tal zu einer Landschaft mit „Kugelsteinen“ wurde zu einem Erlebnis. Wunderschön, auch wenn die Klimaanlage etwas dürftig war, bei 42 Grad. Dafür sahen wir die riesigen Ölfelder, die aktiv in Betrieb sind. Auch ein Abstecher zum Meer war noch dabei. Im Hotelrestaurant im 7. Stock genossen wir ein feines Nachtessen. Einzig beim Rotwein nahmen sie das Wort „Zimmertemperatur“ etwas zu wörtlich, bei 32 Grad hat er fast gekocht. Anderntags starteten wir früh morgens um 6.30 mit 4x4 Fahrzeugen quer durch eine bizarre Wüstenlandschaft (weil es hier nur Wüste hat) zu tollen Felsformationen in der Region „Mangistau“, einfach grandios. Im Restaurant in der Nähe des Hotels hatten die Kellner so Freude, dass wir von so weit her kamen, dass sie uns deutsche Musik abspielten. Was die anderen Gäste dazu meinten, sei dahin gestellt. Dann nutzen wir die nächsten Tage zum Ausruhen, Schreiben und lesen. Spaziergänge in der Umgebung jeweils am Morgen, wenn es nicht zu heiss ist, auch einmal ein Jass, sind unsere Beschäftigungen. So lernen wir die Stadt und die Menschen kennen, die doch auf den 2. Blick ganz herzlich sein können. Die Unterhaltung erfolgt grösstenteils über Google- Übersetzer, was wir mittlerweile ganz gut beherrschen. So wie es jetzt aussieht, werden wir am 23.7. also in 2 Tagen das Wohnmobil vom Hafen holen können. Übrigens, einige Camper konnten über eine Rampe verladen werden, einzelne wurden mit dem Kran hochgehoben. Sieht spektakulär aus auf dem Foto. Wie die Fahrt weitergehen wird interessiert euch sicher. Wir werden einkaufen, Wasser auffüllen und dann die nächsten 10 Tage durch die Wüste Kasachstans fahren. Bei 45 Grad werden wir bestimmt nicht frieren müssen. Wie es uns ergehen wird, werdet ihr im nächsten Bericht lesen.