15.10. bis 22.10. Martvilli bis Mardin

 

Danke für eure Beiträge. Ja wir bekommen so unterwegs schon einiges mit, was so in unserer Umgebung abläuft und eben nicht nur Schönes. Wir finden es einfach nur fantastisch und sind sehr dankbar, dass wir in dieser doch schwierigen Zeit, eine so tolle Reise machen dürfen. Übrigens, Zeit finde ich immer zum Schreiben, die Abende sind ja lang, vor allem jetzt wo es früh dunkel wird.

 

Den Canyon haben wir auf einer Bootstour kennen gelernt. Wir sind ihn durchfahren, das heisst, Ernst musste kräftig rudern. Schade war, dass die Sonne sich nicht zeigte, wäre sicher noch schöner gewesen. Spass hat es auf jeden Fall gemacht. Wir staunen immer wieder, wie es unsere Guides so schnell schaffen ein Alternativ-Programm auf die Beine zu stellen. Wir wären ja jetzt in den Iran gefahren. Nach der Paddeltour mussten wir noch ca. 180 km fahren, was auf diesen Strassen gut 6 Std. Fahrt bedeutete. Unser nächstes Ziel „Mestia“ für 2 Nächte, lag ganz nördlich, fast an der russischen Grenze. Wir staunen immer wieder, was da alles in Georgien auf den Strassen herum läuft, wie in keinem anderen Land zuvor. Hunde, Schafe, Kühe, Wasserbüffel, Hühner, Esel, Truthähne, Gänse und Schweine, unglaublich. Man muss, neben den schlechten Strassen schauen, dass man sie nicht überfährt. „Mestia“ liegt auf 1500 m Höhe umgeben von Bergen, ein Touristenort, jedoch wunderschön. Hier spürten wir so richtig den Herbst, mit all seinen Farben und natürlich war es auch kalt. Wir standen da auf dem Gelände eines Guest-Houses. Nur 6 Grad war es am Morgen als wir um 9.00 zu einer Jeep-Tour aufbrachen. Es ging hinauf bis auf knapp 2000 m, wo wir einen guten Blick auf den 2. Höchsten Berg Georgiens den „North-Ushba“ mit 4697 m hatten. Natürlich waren auch die anderen weissen Gipfel sehenswert. Eigentlich war unser Ziel das Dorf „Uschguli“ auf 2200 m, wo wir schon das Mittagessen vorbestellt hatten. Aber leider machte uns ein Steinschlag einen Strich durch die Rechnung, die Strasse wurde gesperrt. Wir konnten noch zuschauen, wie das Geröll herunter kam und die Strasse zuschüttete und wegzerrte. Nach der leisen Enttäuschung waren wir aber froh, dass wir noch nicht durch waren, wir hätten ja nicht mehr zurückkehren können. Wäre auch blöd gewesen. Nun, wir kehrten um und schauten uns Mestia an, wo gerade noch Bauernmarkt war. War ein guter Ersatz für den Ausflug. Unsere Guides kochten inzwischen ein feines Abendessen für uns, einfach toll. Bei kühlen 7 Grad gings wieder südwärts an das Schwarze Meer, nach Batumi. Unterwegs wurden wir von der Polizei mit Blaulicht gestoppt. Wir dachten schon, es wäre was passiert. Aber nein, sie sagten, wir hätten eine Sicherheitslinie beim Überholen, überfahren. Zuvor hatten uns mindestens 100 Autos überholt, auch über die Sicherheitslinie. Aber eben, wir sind Touristen, dabei fahren sie hier auch wie die „Verrückten“, wie alle in Mittelasien. So mussten wir eine Busse von 50 Lari bezahlen (ca.19. Fr.), sonst hätten wir das Land nicht mehr verlassen können. Die Bezahlung konnte nur über eine Bank gemacht werden, das ganze Prozedere erspare ich jetzt euch. Wir machten dafür einen Zwischenstopp in Poti, direkt am Meer, auch schön. In Batumi standen wir auch am Meer, auf einem Gebührenpflichtigen Parkplatz, mit toller Kulisse. So assen wir an unserem letzten Abend in Georgien noch ein typisches Nachtessen. Ein kräftiges Gewitter entleerte sich in der Nacht über uns, das bis zum Morgen anhielt. Bei strömendem Regen und 19 Grad verliessen wir um 8.00 die Stadt. Nur knapp 15 km gings bis zur Grenze. Das Passieren der Grenze in die Türkei verlief zügig, nach 2 Stunden waren alle durch. Wir gewannen noch eine Std. Zeit, nur noch eine Std. zur Schweiz. Ja, unsere gemeinsame fantastische Reise neigt sich langsam dem Ende. Wir fuhren noch bis Hopa, auf den gleichen Platz wo wir schon vor gut 4 Monaten waren. Wir nutzten die Zeit nochmals zum Kuchen backen, für einen gemütlichen Nachmittag zusammen. Nach einem kurzen Bummel durch Hopa am Morgen, verlassen wir endgültig die Region des Schwarzen Meeres. Eine wunderschöne Fahrt an einem riesigen Stausee entlang und über die Berge, führte uns auf 1960 m Höhe an den „Cildir Gölü- See. Er hat eine Fläche von 120 qkm und eine Tiefe von 42 m. Idyllisch schön gelegen, halt entsprechend frisch in der Nacht mit 7 Grad. Der Platz hiess „Günayin Yeri Cildir Gölü Camp“. Tönt doch gut, nicht. Weiter gings südlich, immer auf einer Hochebene für einen Zwischenstopp nach „Ani“. Ani liegt ca. 300 m von der Armenischen Grenze entfernt und war vor über 300 Jahren mal die Armenische Hauptstadt. Heute kann man die Ruinen besichtigen, was wir auch machten. Interessant war, dass hier einst 100`000 Leute gelebt hatten. Nach der spannenden Besichtigung fuhren wir noch ganz nah an der Iranischen Grenze entlang, bis kurz nach „Dogubayazit“, wo wir auf dem Gelände des Campings „Noah Ark Village“ übernachteten. Hier hatten wir einen tollen Blick auf den 5176 m hohen Berg „Ararat“ den wir schon von Armenien aus gesehen hatten. Hier steht auch Sinnbildlich eine Arche. Die Legende sagt, dass hier einst am Berg die Arche Noah gestrandet sein soll. Ist zwar kaum zu glauben, aber….Wir waren da immer noch auf 1500 m und die Temperaturen immer noch angenehme 25 Grad. Die Guides geben nochmals alles um uns ein tolles Programm in den letzten Tagen zu bieten. Unser Türkischer Guide „Levent“, den wir schon kannten, zeigte uns sogar noch eine schöne Route für den Heimweg, einfach super. Wir sind wieder im Land der Moscheen und der Muezzins angekommen. Für mich immer ein Highlight diese Moscheen anzuschauen. Der nächste Morgen zeigte sich herbstlich trüb. Unsere Fahrt führte uns weiter südlich, ganz nah an der Iranischen Grenze entlang. Überall waren Festungen und Militär/Polizei zu sehen. Sogar eine Mauer zog sich über das Gebirge auf 2500 m. einfach unglaublich diese Grenzen zwischen den Ländern. Schon bald setzte starker Regen ein, der sich bis an den Van-See hielt. Unser Übernachtungsplatz war der „Akdamar Özgür“ Campingplatz, wo wir eigentlich am Nachmittag eine Bootstour zur Insel Akdamar machen wollten. Die fiel dann leider buchstäblich ins Wasser.  Dafür war am Morgen dann Sonnenschein, so dass der See zur vollen Geltung kam. 400 km Fahrt lagen vor uns, bis nach Mardin. Wieder an unzähligen Wachposten vorbei, kamen wir ganz nah an die Syrische Grenze. Auch der Irak ist von hier nicht mehr weit entfernt. An der Tankstelle unterwegs lud uns der Tankwart sogar zu einem „Türkischen Tee“ ein und der Bäcker schenkte uns ein feines Brötchen, ja so nett sind die Menschen hier. Wir verabschiedeten auf dem Stellplatz heute Nachmittag bei einem Apéro unser super Leitungsteam, sind es doch nur noch ein paar Tage bis Tourende. Mardin hat eine tolle Altstadt, richtig an den Hang gebaut, die wir am Abend noch besichtigten. Leider fiel auch hier zum Teil heftiger Regen und der Nebel bereitete sich auch aus. Das verlieh der Stadt sogar etwas Mystisches. So geht es nun weiter. Wir werden noch bis am 26.10.  unterwegs sein, dann geht unsere fantastische Reise mit Abenteuer Osten leider zu Ende.  In Göreme werden wir uns nach einem gemeinsamen Abschiedsessen von der Gruppe verabschieden müssen. Bis dahin genießen wir aber noch jede Stunde. Danach werden wir uns alleine auf den Rückweg machen. Wir freuen uns, wenn ihr noch dran bleibt