10.3. bis 17.3. Göreme bis Baghdad

zuerst herzlichen Dank für eure Einträge und die lieben Wünsche. Wir sind 14 Fahrzeuge plus 2 Team-Fahrzeuge. Davon 3 Einzelfahrer, also 25 Teilnehmende. Ursprünglich waren es mal 16, aber 2 haben abgesagt.

 

Das gemeinsame Nachtessen war sehr fein und gemütlich. Am nächsten Morgen nochmals das Spektakel mit den Ballonen, dann gings los. Ebenso begann am 11.3. der Ramadan in der Türkei. Wir werden sehen was dies für Auswirkungen für uns hat. Die Sonne begleitete uns Richtung Osten. Zuerst noch einkaufen im riesigen Einkaufzentrum «Kayseri-Park. Die ganze Fahrt über waren wir zwischen 1200 und 1400 m hoch, entsprechend nahe war auch der Schnee. Geprägt von Landwirtschaft, war die Gegend schön, wenn nicht überall verlotterte Gebäude standen und der Müll herum lag. Auf dem Weg begegneten wir den Kangal-Hunden, (auch Hirtenhunde genannt) die eine typische «Zeichnung» im Gesicht haben. Sie werden hier in «Kangal» gezüchtet, sehr viele waren auf den Strassen. Dazwischen, die Geschichte mit dem Teamfahrzeug von Ines, unserer Reiseleiterin. In der letzten Nach in Göreme fuhr der Besitzer des Campingplatzes in ihr Auto, der Kotflügel war defekt. Bei der Weiterfahrt verlor sie auf der Strasse ein Solarpanel. blöd das Ganze. Nun am ersten Übernachtungsplatz, nahmen sich die Männer dem Problem an, es zeigte sich da schon, was für ein toller Gruppengeist sein wird. Im Nu war der Kotflügel repariert und am nächsten Übernachtungsplatz kam das Panel dran, war eine «richtige Übung». Also wir übernachteten in Kangal bei einem Hotel mit Thermalbad, mit Fischen, die alles Überflüssige an den Füssen ab knapperten. Richtig lässiges Gefühl und «tipptoppe» Füsse. Am nächsten Tag fuhren wir zuerst nach «Divrigi» zu einer Moschee (UNESCO Weltkulturerbe) aus dem 13. Jh. Schade war, dass sie gerade in Renovation ist und wir nur das wunderschöne Tor von aussen bewundern konnten. Sonst war sie geschlossen. Dafür fuhren wir noch zur Glasterrasse über einem Canyon hoch , das auch ein spezielles Gefühl war, so hinunter zu schauen. Aber auch sonst, war die Aussicht toll. Danach gings über etliche Gebirgszüge in Zentral-Anatolien bis zu 1700 m hoch zum Übernachtungsplatz nach «Hazar Gölü» wo wir beim Hotel Turpol auf 1400 m am «Hazar-See standen. Wir haben uns sagen lassen, dass in diesem Gebirge Kobalt und Alluminium abgebaut wird. Die Weiterfahrt nach «Mardin» war schön, wieder durchs Gebirge, in die Stadt Südost-Anatoliens. Etliche Strassen waren gesperrt, da um 15.00 Erdogan erwartet wurde. (Nein, er hat uns nicht begrüsst und auch nicht zum Tee eingeladen). Die Altstadt von Mardin liegt Terrassenförmig am Hang, so dass wir etliche Stufen aufsteigen mussten für die Stadtbesichtigung mit «Levent» unserem türkischen Guide. Er zeigte uns eine Moschee und eine orthodoxe Kirche aus dem 6. Jh. Natürlich durfte auch ein Bummel durch den Markt nicht fehlen. Der Abschluss bildete ein feines Nachtessen mit unseren Kollegen. Frühmorgens am 14.3. um 6.30 starteten wir Richtung Irak, worauf wir alle gespannt waren. Wir fuhren etliche Km durch die Mesopotamien Ebene an der Syrischen Grenze entlang, der Zaun war gut sichtbar. Nach knapp 200 km, um 10.00 war der Besammlungs-Punkt in Salopi, von wo wir gemeinsam die letzten 7 km zur Grenze fuhren. Kompliziert und aufwändig (wie meistens an den Grenzen) mussten einige Formulare schon bei der Ausreise aus der Türkei ausgefüllt werden. Da wir mit der ID eingereist sind, hatten wir keinen Stempel im Pass, was zu grossen Diskussionen führte. Vor der Grenze staute sich eine lange Kolonne mit Tanklastwagen, an denen wir glücklicherweise vorbei fahren konnten. Wir benötigen ca. 4 Std. nur für die Ausreise. Als wir es fast geschafft hatten, sagten sie uns an der letzten (von 4) Kontrollstellen, dass unser Auto im System nicht registriert wäre. Keine Ahnung warum, auf jeden Fall mussten wie umkehren und wieder an den Anfang der Grenze zurückfahren. Die Kurdisch-Irak Seite heisst «Ibrahim Khalil. Dort kamen die neuen Probleme, es gibt neuerdings elektronische Visa, aber die funktionierten nicht, sie konnten nicht erstellt werden. Unserem irakischen Guide «Bassam» gelang es mit gutem, langen Verhandeln, dass wir eine Sonderbewilligung erhielten. Hoffentlich kommen wir damit auch wieder aus dem Land. Nach knapp 7 Std. hatten alle es geschafft, wir waren im Irak angekommen. Schön warm war es hier, bei 22 ° erreichten wir kurz vor der Dunkelheit in «Duhok» unseren Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz einer Mall. Wir sind im kurdischen Teil des Iraks, die Leute betonen immer, dass sie eine unabhängige Republik und darauf stolz sind. Ein feines Nachtessen hatten wir uns da verdient. Wir waren mit 14 Personen im Restaurant die Attraktion des Abends. Der Chef persönlich begrüsste uns, anschliessend mussten wir mit ihm vor dem Restaurant ein Foto für die Presse machen. In der Mall erwartete uns der Vize-Bürgermeister der Stadt und hiess uns herzlich Willkommen im Land. Auch mit ihm mussten wir natürlich noch ein Foto machen. Endlich nach 22.00 kamen wir in unserem zu Hause wieder an. Da ja Ramadan ist, sind die Menschen Nacht-aktiv, bis um 1.00 Morgens. Trotzdem starteten wir ausgeschlafen zu unserer nächsten Etappe nach «Rawanduz», nahe an der Grenze zum «Iran». Erbil haben wir umfahren, obwohl die Stadt zur Zeit sicher ist. Auf dem Weg sahen wir kleinere Wasserfälle, die Fahrt war wunderschön. Wir standen auf dem Parkplatz der Seilbahn des Berges «Korek». Hinauf gings auf 1700 m. mit toller Aussicht. Der nächste Morgen begann mit einem feinem gemeinsamen Frühstück nach Kurdischer Art. Danach fuhren wir noch einige tolle Aussichtspunkte an, wo wir auch die Schneebedeckten Berge des Iran sahen. Die ganze Gegend ist immer noch «vermint» mit Sprengladungen. Wieder über Rawanduz führte uns der Weg durch eine schöne Landschaft, bis zum «Dukan-See». Die Fahrt war anspruchsvoll, einerseits wegen den Strassenverhältnissen, andrerseits wegen dem Fahrverhalten der Menschen. Zuerst starteten wir eine «Putzaktion», wo wir den ganzen Müll einsammelten. Da kamen einige Säcke zusammen. Ein gemeinsamer Grillabend am See rundete der Tag ab. Er wurde von Ines (unserer Reiseleiterin) gespendet, als Dank für die Reparatur ihres Fahrzeuges. 5.00 Tagwache ein langer Fahrtag mit 400 km stand uns heute bevor. 5.30 Abfahrt Richtung Grenze zum Zentral-Irak. 140 km waren zu fahren, die letzten 7 Km fuhren wir gemeinsam. Bis dahin hatten wir schon etliche «Checkpoints» passiert, an einigen mussten wir die Pässe zeigen, bei anderen konnten wir einfach durchfahren. Auf jeden Fall waren sie überall sehr nett. Dank unserem Irakischen Guide Bassam, der voraus fuhr, konnte wir sowohl die Grenze als auch die folgenden Kontrollposten ohne Verzögerung passieren. Ab da fuhren wir gemeinsam, jedoch ohne Militärbegleitung (schade) bis nach Baghdad. Da ja Ramadan ist, haben viele Geschäfte bis am Abend geschlossen, wir müssen deswegen aber nicht verhungern. Uns geht es gut, geniessen Land und Leute und das Unterwegs sein. Wir stehen jetzt für 3 Nächte auf dem Parkplatz des «Baghdad tourism Island» und werden uns die nächsten 2 Tage die Hauptstadt mit ihren 6.7 Mil. Einwohnern und Babylon anschauen. Übrigens Baghdad bedeutet «Geschenk des Herrn». Was wir hier alles erleben, kommt im nächsten Bericht.