23.10. bis 30.10. Mardin bis Izmir

 

Also ihr lieben treuen Leser. Unsere Reise ist noch nicht vorbei, auch wenn wir uns jetzt auf dem Rückweg befinden. Wir sind ja erst in der Türkei, noch ein langer Weg bis nach Hause. Ja, wir freuen uns auf zu Hause, auch wenn wir gerne unterwegs sind.

 

 

Der Morgen in Mardin präsentierte sich von seiner besten Seite. Die Altstadt am Hang lag in der Sonne, wunderschön. 250 km weiter fuhren wir nach „Nemrut Dag“, einem Berg im Südosten der Türkei. Er gehört zum Taurusgebirge und ist 2150 m hoch. Schon die Anfahrt dahin zum „Götterberg“ wie er auch noch heißt, war toll über eine Hängebrücke mit einem schönen See. Wir standen da beim Hotel Euphrat, von wo wir mit 2 Minibussen bis zum Parkplatz fuhren, danach ein Fußmarsch zum Gipfel. Darauf befindet sich eine Kombination aus Heiligtum und Grabstätte. Auf der westlichen und östlichen Seite des Berges präsentierten sich große Götterstatuen, die König Antiochos in Gesellschaft von griechisch-persischen Göttern darstellte. Sah super aus im Abendlicht. Unsere letzte Etappe mit Abenteuer-Osten stand uns bevor. Schon ein komisches Gefühl, nach fast 5 Monaten gemeinsames Reisen, danach wieder alleine unterwegs zu sein. 570 km nach „Göreme“ in Kappadokien, eine lange Fahrt, die uns einmal mehr zeigte, wie groß die Türkei ist. An riesigen fruchtbaren Feldern fuhren wir vorbei, wo gerade die Kartoffel und Kürbisernte im Gang war. Auch der Herbst präsentiert sich von seiner schönen Seite. Am nächsten Tag besuchten wir gemeinsam die Umgebung von Göreme, das heißt um 6.30 schauten wir uns vom Campingplatz das Spektakel der Ballonfahrten an. Vor unseren Augen stiegen sie im Morgenlicht auf, einfach nur fantastisch. 150 Ballone erhoben sich praktisch gleichzeitig vor unseren Augen, das muss man einfach gesehen und erlebt haben. Danach fuhren wir zur unterirdischen Stadt, die einst als Festung diente und 30000 Menschen beherbergte. Eng war es darin, als wir 5 Stockwerke hinunter stiegen, dachte ich, was müssen diese Leute für ein trauriges Leben gehabt haben. Auch das OpenAir Museum gehörte zur Besichtigung, ein in vulkanische Felsen gehauener Kirchenkomplex aus dem Mittelalter. Überhaupt diese Gegend hier mit den Felsformationen begeisterte uns sehr. Danach schauten wir uns noch eine Darbietung eines Drehtanzes der „Derwischen“ an. Sie sind Angehörige einer muslimischen asketisch-religiösen Ordensgemeinschaft. War eher befremdend für uns. Und zum Schluss des Tages, natürlich unser letztes gemeinsames Abendessen mit unseren fantastischen Guides und der super Gruppe. Wir schauten nochmals auf unsere wirklich zum Teil abenteuerliche und traumhaft schöne Reise zurück. Auch wenn wir nicht die ganze Seidenstraße gefahren sind, war diese Alternative, einfach der „Hammer“. Das Faszinierende an dieser Reise ist, zu sehen wie die verschiedenen Religionen und Kulturen von den Menschen gelebt werden. Wie in Göreme in einem kleinen Laden, kauften wir Brot (was sonst). Genau vor dem Brotkasten kniete ein Mann auf seinem Teppich und betete. Es war kein Durchkommen mehr, er versperrte den ganzen Weg. Auch das Brot aus dem Kasten zu nehmen war unmöglich. Ganz geduldig warteten wir bis er fertig war, bei uns undenkbar.   Der krönende Abschluss war dann am nächsten Morgen noch die Ballonfahrt, wo die Meisten noch teilnahmen. Ein einmaliges Erlebnis über Kappadokien zu schweben, es ist nicht zu beschreiben, man muss es erlebt haben. 156 Ballone befinden sich gleichzeitig am Himmel, gigantisch. Auch die Landung war spektakulär, wir landeten nämlich exakt auf dem Anhänger, was mich schon beeindruckte. Unsere Guides fuhren schon früh los, mussten sie doch noch nach Istanbul fahren um das Auto für die nächste Tour zu übergeben. Ja, Abschiede sind immer traurige Momente, das war dann auch so, als wir uns von den meisten Mitreisenden verabschieden mussten. Einzig wir Schweizer blieben noch eine Nacht in Göreme, wir haben ja Zeit und schön wars auch da.  Nun sind wir also alleine unterwegs, müssen uns mit der Heimreise beschäftigen. Unsere erste Etappe war „Konya“, wo wir am Rande der Altstadt einen Parkplatz fanden, wo wir übernachten konnten. Herrlich so ein Bummel über der „Türkischen Bazar“, bei schönstem Wetter. Übrigens, der Lt. Diesel kostet hier, ca. Fr.1.43. „Pamukkale“ lag praktisch an unserem Weg an das Mittelmeer zur Ägäis-Küste. Obwohl wir schon einmal da waren, beeindruckten uns diese Kalksteine immer noch sehr. Dieses weiß unter dem blauen Himmel, traumhaft. Hier trafen wir zufällig auch Sepp und Ursel von der Gruppe wieder, wurde ein gemütlicher Abend zu viert. Auf dem Weg nach Izmir, war zuerst noch etwas Kultur angesagt. Ein Zwischenstopp in „Ephesus“, zeigte uns eine Antike griechische Stadt aus dem 10.Jh. vor Chr., die im 15 Jh. zerstört wurde. Zum Teil war sie noch gut erhalten, beeindruckend auf jeden Fall. Wir waren nicht die Einzigen hier, war gestern auch noch der Nationalfeiertag der Türkei. Im richtigen Moment erlebten wir sogar noch die Aufführung eines Stückes aus der griechischen Geschichte, toll in dieser Kulisse. Ca. 60 km südlich von Izmir stehen wir jetzt auf dem Campingplatz „Hipo Camp“ für 2 Nächte direkt am Meer. So genießen wir heute noch einen Tag den Sommer bei 27 Grad, bevor es Morgen nordwärts geht. Wohin unser Weg uns führen wird, werdet ihr im nächsten Bericht lesen.