14. 8. bis 20.8. Dolon-Pass bis Osch

 

Danke für euer Interesse und Beiträge. Ja, wir bekommen hier alle Zutaten, die Herausforderung ist nur die Richtigen zu kaufen. Wir machen das immer mit unserer Übersetzungs-App, da alles in der Schrift des jeweiligen Landes angeschrieben ist. Das klappt mittlerweile schon ganz gut, es passieren uns nur noch ganz wenige Fehlkäufe. Die Kuchen haben übrigens sehr gut geschmeckt.

 

 

Morgens früh fuhren wir über den Pass, einfach traumhaft. Diese Landschaft beeindruckte uns sehr, sind wir doch schon auf 3000 m und rundherum noch höhere Berge zum Teil mit Gletschern. Wir kamen nach Naryn, wo wir natürlich den Markt besuchten. Das feine Fladenbrot, das es hier gibt, noch heiss frisch aus dem Ofen, ein Gedicht. Wir fuhren noch weiter bis nach „Tasch-Rabat“ wo wir auf dem Gelände eines Jurten- Camps auf 3100 m übernachteten. Hier steht auch die berühmte gut erhaltene Karawanserei aus dem 15.Jh. Unsere Guides brachten uns bei der Besichtigung, die Geschichte der Seidenstrasse näher, worauf wir ja jetzt auch fahren. Da wurde einst (auch heute noch aktiv) ein spannender Handel mit allerhand Waren, durch mehrere Länder betrieben. Zu dieser Zeit hätte ich gerne gelebt. Die Menschen waren mehrere Wochen und Monate zu Fuss und mit Kamelen unterwegs. Sie sind ca. 40 km pro Tag gewandert und haben in diesen Karawansereien übernachtet. Hier waren wir auch so nah an der chinesischen Grenze wie nie zuvor, nur die Berge trennten uns. Auf einem Fussmarsch sahen wir auch Murmeltiere, die waren doppelt so gross und fett wie unsere in der Schweiz, fast so gross wie ein Schwein, unglaublich. Merklich kühler war es hier oben, mit Sonnenschein noch 25 Grad, nachts 8 Grad. Dann gings die gleiche Strecke wieder zurück zum Issik- Kul See, da es nur eine Strasse gibt. Jedoch sah die Gegend total anders aus, natürlich auch bei schönem Wetter. Wir übernachteten wieder am Issik-Kul See, am nördlichen Ufer in „Balyktschy“ auf dem Parkplatz des Hotels „Alija“. Weiter gings nach „Bischkek“, die Hauptstadt von Kirgistan mit über einer Million Einwohnern. Die Stadt entstand aus einer Karawanenstation der Seidenstrasse. Auch heiss war es hier wieder, gut 33 Grad. Wir standen da auf dem Parkplatz des geschlossenen Hotels  „Ak-Keme“. Auf dem Weg dahin machten wir einen Abstecher nach Tok-Mok, wo der „Burana- Turm“ der ehemaligen antiken Stadt Balasagun aus dem 9. Jh. steht. Sie galt als wichtige Handelsstätte der alten Seidenstrasse und wurde von den Mongolen Dschingis-Khans eingenommen und platt gemacht. Natürlich sind wir da hinauf gestiegen, über eine dunkle, enge Wendeltreppe, ein richtiges Erlebnis. Auf der Strecke sind wir ganz nah an der Grenze zu Kasachstan vorbeigefahren, wir sahen immer wieder über mehrere Kilometer den Stacheldraht. Witzig war, dass hier für Absperrungen auch LKW-Container-Wände genutzt werden. Immer wieder sahen wir an der Grenze entlang Menschen, die geschmuggelten Diesel aus Kasachstan, hier verkaufen. Er kostet hier das Doppelte als drüben und ist für unsere Verhältnisse immer noch günstig, 85 Rp. Pro Liter Diesel. Wir standen 2 Nächte beim Hotel, damit wie auch etwas von der Stadt sahen. Die Stadtbesichtigung war toll, wir sahen viele Denkmäler aus der ehemaligen Sowjetunion und natürlich viele sehr imposante Gebäude und Plätze. Auch die Wachablösung am Ala-Too Platz verfolgten wir mit grossem Interesse. Ein Blick vom Riesenrad, zeigte uns wie grün diese Stadt zum Vergleich mit anderen ist. Der vielfältige und farbenfrohe „Osch-Basar“ zog uns mit allen Sinnen in seinen Bann. Ja, diese Stadt ist schon eine Reise wert. Und mit einer Temperatur von „nur“  31 Grad auch gut zu Fuss zu besichtigen. Also, die Kirgisen überarbeiten sich definitiv nicht. Es geht überall sehr langsam her und zu, sei es beim Strassenbau, an der Kasse im Supermarkt oder beim Service im Restaurant. Für uns wird das manchmal zur Geduldsprobe, wenn man für ein Getränk in einem Kaffee, eine halbe Stunde warten muss. Dafür bekommen sie sicher auch keinen Herzinfarkt. Ausser sie sind auf der Strasse, da kann es nicht schnell genug gehen. Sie drücken von allen Seiten, oder hupen, wenn wir nicht schnell genug fahren. Am Abend kamen wir noch in den Genuss einer eindrücklichen Folkloredarbietung, mit Instrumenten die ich noch nie gesehen habe. Selbstverständlich durfte auch ein typisches Kirgisisches Nachtessen dazu nicht fehlen. Den weiteren Weg den wir unter die Räder nahmen, waren die 350 km nach „Toktogul“. Die Fahrt bis dahin ging über einen 3100 m hohen Pass und dann wieder hinunter auf 900 m. Wie gemalt präsentierte sich die Landschaft. Am gleichnamigen 65 km langen Stausee übernachteten wir auf dem Gelände eines Sanatoriums, wunderschön gelegen. Der See hat eine Fläche von 284 qkm und wird hauptsächlich für Stromerzeugung und Bewässerung genutzt. Heiss war es hier wieder, gut 35 Grad noch am Abend, dafür auf dem Pass angenehme 17 Grad.  Wir nahmen weitere 320 km, wunderbarer Landschaften unter die Räder, nämlich bis nach „Osch“ im Süden des Landes. Hier hat es keine Nomaden mehr, sondern mehr Landwirtschafts-Betriebe. Einen grossen Teil der Strecke fuhren wir an der Usbekischen Grenze entlang. Auch hier zeigte ein Zaun den Grenzbereich an. Für diese Strecke benötigten wir gut 6 Std. Fahrzeit, obwohl die Strasse nicht mehr  so ganz schlecht war. Aber durch viele kleine Dörfer führte die Strasse, wo meistens ein Chaos herrschte. Alle fahren kreuz und quer und dazwischen noch die Kühe und die Menschen. Unglaublich, man muss es erlebt haben. Unterwegs besichtigten wir in Uzgen noch einen Turm aus dem 11. Jh. Auch sehr eng und dunkel zum hinauf steigen. In Osch, der 2. Grössten Stadt im Land mit ca. 300000 Einwohnern, stehen wir für 2 Nächte auf dem Parkplatz des roten Kreuzes. Idealer Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung heute. Die Stadt an uns für sich hat nicht viel zu bieten, ausser dem grössten offenen Markt in ganz Zentralasien. Am Morgen „bestiegen“ wir den Sulaiman-Berg, ein Wallfahrtsort oder „heiliger Berg“, wie die Einheimischen sagen. Auch ein Museum im Berg drin, ist zu sehen. Wie geht es jetzt weiter. Heute feiern wir noch den Geburtstag von Margrit und verabschieden unsere tolle kirgisische Reiseleiterin Irina. Morgen fahren wir über die Grenze nach Usbekistan, wieder ein neues Land. Wir nehmen euch gerne mit.