21. 8. Bis 29.8.  Osch bis Duschanbe

 

Ihr lieben Alle die fleissig schreiben, ganz herzlichen Dank. Auch an Markus, dass der Link zum Goldwing-Club funktioniert. Nun es ist schon so, das Positive überwiegt eindeutig bei so einer tollen Reise. Die schwierigen Situationen haben wir eigentlich nur bei der Verständigung im Alltag, aber eben dank dem guten Übersetzungsprogramm meistern wir auch das. Die Menschen begegnen uns immer sehr herzlich und freuen sich, dass wir überhaupt in ihr Land kommen. Die letzten 3 Jahre waren keine Touristen mehr hier und auch jetzt sind wir praktisch die Einzigen. Kirgistan, war Landschaftlich eindeutig das Schönste was wir bis jetzt gesehen haben. Von den verschiedenen Kulturen her, war sicher der Iran für mich am spannendsten. Was uns die einheimischen Guides so erzählen über ihr Land und das Verhältnis zu ihren Nachbarstaaten, macht uns schon betroffen. Vor allem Kirgistan, das zwischen Russland und China liegt hat es nicht einfach. Sie vertragen sich auch nicht mit Tadschikistan, die Grenzen sind vermint, sie streiten um das Wasser. Deshalb müssen wir auch den „Umweg“ über Usbekistan machen. In der Schweiz kann man sich das gar nicht vorstellen. Auch mit den „Rechten“ der Frauen hier bin ich nicht einverstanden. Auch dass den Kühen und Pferden die Beine zusammengebunden werden, damit sie nicht weglaufen, finde ich grausam. Und so gäbe es noch etliche Beispiele. Ihr seht, ich sehe schon nicht nur „rosarot“, verschliesse meine Augen auch nicht vor dem zum Teil tragischen Alltag der Leute hier. Nur eben, wir können weder die Politik, noch das Leben hier ändern. Ich hoffe, ich langweile euch nicht mit meinen langen Berichten, aber es ist wirklich spannend hier.

So nun zu weiteren Verlauf. Diese Abende zusammen feiern sind schon toll, auch das Gruppengefühl. Frühmorgens fahren wir, die 10 km von Osch entfernte Grenze, gemeinsam an. Das Chaos das da herrschte einfach unglaublich. Etliche Lastwagen, die zum Teil schon 3 Tage an der Grenze standen und dann die Menschen liefen kreuz und quer mit immensem Gepäck umher. Schade, dass man nicht fotografieren oder filmen durfte. Obwohl wir ja schon mehrere Grenzen passiert haben, ist es  immer wieder ein Erlebnis. Meter für Meter arbeiteten wir uns vorwärts, ab und zu auch wieder rückwärts. Wir hatten uns gedanklich darauf eingestellt, da den ganzen Tag zu verbringen, aber nach ca. 3 Std. waren alle schon in Usbekistan angekommen. Nun sind wir also in der Heimat von Dima, unserem Reiseleiter angekommen. Er freute sich schon lange, uns sein Land zu zeigen.  Wir gewinnen noch eine Std. Zeit, haben jetzt noch 3 Std. Differenz zur Schweiz. 500 m von der Grenze entfernt, blieben wir hier für eine Nach auf einem Parkplatz. Die weitere Fahrt führte uns nach „Ferghana“, eine Stadt mit rund 190`000 Einwohnern. Unterwegs besuchten wir in Asaka das grösste Autobauwerk in Zentralasien, „UzAutoMotors“ in Kooperation mit „Chevrolet“. Leider konnten wir nur von aussen schauen, das Werk war bewacht, nicht einmal Fotos durfte man machen. Dafür konnten wir ein paar km weiter, den Park von Babur besichtigen. Er war der Begründer der Mongolen Dynastie in Indien. Im Park führte eine waghalsige Gondel-Seilbahn hoch zum Gipfel von Bogishamol, mit toller Aussicht. Ernst meinte nach der Fahrt, bei uns würde sie aus Sicherheitsgründen, sofort aus dem Verkehr gezogen. Runter mussten wir ja auch wieder, ich auf jeden Fall, habe die Fahrt genossen. Zurück auf die Strasse komme ich zur Geschichte mit den Minibussen. Die gibt es hier massenweise in ganz Zentralasien. Die sind ganz praktisch für die Menschen hier, 5 passen in ein „Büssli“. Für uns sind sie eher eine Plage. Sie halten überall an wo Menschen stehen, man steigt ein und kann dort aussteigen wo man will. Das hat zur Folge, dass sie kreuz und quer fahren, plötzlich stoppen ohne zu blinken, richtig gefährlich. Weiter geht es noch nach Margilan, das Zentrum der Seidenherstellung in Usbekistan. Klar besichtigen wir eine Seidenfabrik, wo uns der ganze Prozess der Seidenherstellung gezeigt wurde. Super war`s. So ging ein spannender Tag in Ferghana auf dem Parkplatz des Sportstadions zu Ende. Frühmorgens gings wieder los, 320 km Fahrt liegen vor uns nach „Taschkent“. Viel gab es zu sehen auf dieser Fahrt. Wir entscheiden uns, in Kokand den Palast von Khudoyar Khan zu besuchen, der im Jahre 1873 vollendet wurde. Ein imposantes Bauwerk. Danach gings über einen 2200 m hohen Pass, der auf der Passhöhe in einen Tunnel führte. Wir trauten unseren Augen nicht, durch den ganzen Tunnel waren Gasleitungen montiert, gefährlicher geht es fast nicht mehr. Nun die Fahrt war wunderschön, sie führte uns ca. 50 km vor Taschkent, zur Hochschule für Sonnenphysik. Da wurde uns eindrücklich vorgeführt, wie der ganze Prozess der Umsetzung für die Gewinnung der Sonnenenergie funktioniert. Danach gings zum Übernachtungsplatz für die nächsten 3 Nächten nach Taschkent, auf den Parkplatz des Hotels „Ramada“. Bei einer spannenden Stadtbesichtigung, sahen wir viele dieser Sehenswürdigkeiten und natürlich durfte auch der Markt nicht fehlen. Die Temperaturen hier schwanken zwischen 33 Grad am Tag und ca. 22 in der Nacht. Den freien Tag nutzten wir um zu schreiben und nichts tun. Zum Coiffeur zu gehen ist auch immer ein Erlebnis. Ich kam mit meinen kurzen Hosen (es hatte 33 Grad) in den Salon, sassen nur Männer da, die mich anstarrten. Auf meine Frage nach Haare schneiden, zeigten sie nach oben. Eine Frau, ganz eingekleidet, nur etwas vom Gesicht sah ich, bediente mich sehr freundlich. In nur 10 Min, schnitt sie in hohem Tempo meine Haare, ich war froh, dass sie noch etwas übrig liess.  Ein feines Nachtessen rundete den letzten Tag in Usbekistan ab. Also, das Brot war hier definitiv besser als in Kirgistan, (ich liebe Brot über alles) Nach 6 Tagen in Usbekistan reisten wir frühmorgens nach Tadschikistan ein, wir  werden aber nochmals in 14 Tagen in dieses Land zurückkehren. Auch diese Grenze war ein Erlebnis, ich habe manchmal das Gefühl, komplizierter könne man es nicht mehr machen. Von einem Schalter zum Anderen, dann wieder ein Gebäude zurück für einen Stempel. Nun, auch hier haben Alle nach gut 3 Std. die Grenze passiert, nun sind wir in Tadschikistan für 2 Wochen. Wir fuhren noch nach „Chudschand“ wo wir auf dem Parkplatz des Stadions für 2 Nächte standen. Heiss ist es hier, gut 35 Grad. Unsere einheimische Reiseführerin „Samira“, erzählte uns am Abend, dass die Polizei uns am anderen Tag auf die Stadtführung begleiten wird. Noch nie sei eine Touristengruppe aus dem Westen in ihre Stadt gekommen, das sei für die Leute eine Sensation. Wir erlebten das auch am Abend beim Spaziergang durch die Stadt, alle Leute „starrten“ uns an und wollten ein Foto mit uns machen. Fast noch mehr als im Iran. Und tatsächlich, am Morgen stand ein Streifenwagen vor unserem Bus und fuhr mit Blaulicht vor. Unglaublich war dabei, dass an jeder Kreuzung noch ein Polizist stand und den Verkehr aufhielt. So konnten wir bei jeder Ampel bei Rot weiterfahren. Wir kamen uns vor, wie bei einem Staatsbesuch, wahnsinnig.  Den ganzen Tag begleiteten sie uns, warteten geduldig, bis wir vom Markt zurück waren. Ein feines traditionelles Abendessen rundete den tollen Tag ab. Frühmorgens starteten wir die 320 km nach Duschanbe. Die Strassen waren gut und die Gegend sehr schön, über 2 Pässe die 2600 m hoch waren, führte unser Weg. In Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan mit knapp 190`000 Einw. standen wir auf dem Parkplatz neben der Technologischen Universität. Idealer Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung. Bei gut 35 Grad schauten wir uns an, was die Stadt wunderbares zu bieten hat. Zum Teil, ganz gigantische Bauwerke, wie z.B. der Palast der hauptsächlich für Hochzeiten genutzt wird. Diese Ausstattung habe ich in meinem Leben noch nie gesehen, so ein Prunk. Das kann ich auf den Fotos gar nicht wieder geben, das muss man gesehen haben. Wir sind total überrascht von diesem Land, hätten wir so nicht erwartet. Und das Beste kommt noch. Die Genehmigung für das Pamir-Gebirge, oder „das Dach der Welt“ wie sie hier sagen, haben wir bekommen. Die Strassen sollen sehr schlecht und eng sein hat man uns gesagt, man nennt sie hier auch die „Todesstrasse“ nun wir werden es sehen. Keine Sorge, wenn es nicht geht, werden wir umkehren. Wie es uns ergangen ist, erfährt ihr im nächsten Bericht. Wird vielleicht etwas dauern, bis wir wieder hier in der Stadt sind und Empfang haben werden. Also habt Geduld, der Bericht kommt sicher.