30.7. bis 6.8. Aral bis Almaty

 

Herzlichen Dank für eure Beiträge, es ist immer wieder schön zu lesen, wie es euch geht und dass ihr Anteil nimmt an unserer Reise.

 

 

Der Abend wurde ganz gemütlich, unsere Crew hatte für uns ein super Essen gemacht. Aber dann am späteren Abend suchten uns die Mücken heim. Irgendwie schaffen es diese Viecher immer wieder in unseren Camper zu kommen. Gefühlte 1000 Stück hat Ernst „beseitigt“, das ist die Schattenseite des Sees. Hier erfuhren wir dann, dass das Teamfahrzeug der Allrad-Tour einen Unfall hatte. Offensichtlich hat es sich im Gelände überschlagen und erlitt dabei einen Totalschaden. Gottseidank ist dabei niemand zu Schaden gekommen, alle blieben unverletzt. Das Fahrzeug musste aufgeladen und nach Aktau zurück transportiert werden. Von da wird es irgendwie nach Deutschland kommen. Da sind es nun nur noch 4 Fahrzeuge, inkl. eines Helfers, von Abenteuer-Osten. Weiter gings durch die Wüste nach „Qyzylorda“, knapp 400 km. Wir brauchen jeweils für die Strecke zwischen 5-6 Stunden Fahrzeit. 90% der Fahrzeuge sind Lastwagen und dann noch wir. Übrigens, kostet der Diesel hier, ca. 50 Rp. Im ganzen Land mehr oder weniger gleich. Wasser zu beschaffen, ist manchmal auch eine Herausforderung. Aber, wenn ich jeden Tag eine Dusche haben möchte, trage ich gerne ein paar Kannen durch die Gegend. In der Stadt angekommen, besuchen wir wieder einmal einen Markt, einfach immer aufs Neue toll. Wir stehen am Stadtrand auf einem Parkplatz, in der Nähe von einem Einkaufszentrum, praktisch. Knapp 300 km ging die nächste Fahrt nach „Turkestan.“ Unterwegs besuchten wir die uralte Ruine aus dem 14. Jh. der Stadt „Sauran“. Eigentlich noch ganz gut erhalten. Wir stehen wieder auf einem Parkplatz in der Nähe eines Restaurants mit grosser Terrasse. Diese konnten wir am Abend nutzen um den 1. August mit allen zu feiern. Zuvor aber, besuchten wir noch das Mausoleum von „Akhmed Yassavi“, einem berühmten Philosophen aus dem 12. Jh. Das Bauwerk liegt in einer wunderschönen grünen gepflegten Parkanlage und ist Weltkulturerbe. Nach einem gemütlichen Abend, gings 350 km weiter, dieses Mal durch Landwirtschaft. Tomaten, Melonen, Korn usw. mal was anderes zu sehen, als die letzten 3000 Km. Kaum abgefahren, hatten wir eine Begegnung der anderen Art. Die Polizei stoppte uns an einem Kontrollposten (nichts ungewöhnliches), aber dieses Mal wollten sie keine Papiere sehen und auch kein Geld. Nein, sie fragten uns, ob wir nicht ein Glas Cognac für sie hätten, morgens um 9.30. Als wir ihnen klar machten, dass wir noch eine Strecke fahren müssen, liessen sie uns weiterfahren. Ca. 20 Km östlich von „Taras“ übernachteten wir auf dem Parkplatz von einer Forellenzucht mit Restaurant. Für diejenigen, die gerne Fische essen, war es das Paradies. Dann kam da noch die Nachtübung, Dima erklärte uns, dass seit diesem Tag der Diesel rationiert wäre. Ganz viele Leute aus Usbekistan, würden den Diesel mit Lastwagen „schmuggeln“, da er hier um die Hälfte billiger ist. Um Mitternacht, gäbe es wieder neuen Diesel, also müssten wir dann an der Tankstelle sein. Am Morgen würde er schon ausverkauft sein, wir haben doch eine Strecke von fast 500 km vor uns, was bedeutet ca. 7-8 Std. Fahrzeit. Nach ein paar wenigen Std. Schlaf, nahmen wir den Weg nach „Almaty“ um 7.30 wieder unter die Räder. Erneut riesige Felder prägten die Landschaft, schon bald erschienen im Hintergrund die Berge von Kirgisistan. Wir fahren ganz nahe an der Grenze vorbei, so dass wir sogar den Zaun und immer wieder Wachttürme sahen. In Almaty, standen wir für 3 Nächte mitten in der riesigen Stadt auf dem Gelände der Polytechnischen Universität. Hier konnten wir auch wieder einmal unsere Wäsche zum Waschen geben, was für ein super Service. Almaty hat viele Sakralbauten, Museen und Theatern. Zu den bekanntesten gehören die Christ-Himmelfahrt- und die Nikolaus Kathedrale. Der 1983 fertiggestellte 371,5 Meter hohe Fernsehturm auf dem Berg Kök-Töbe gehört zu den höchsten Bauwerken der Welt. Hier ist es auch nicht mehr so heiss, nur noch um die 30 Grad und in der Nacht kühlt es auf angenehme 20 Grad ab. Wir fuhren zuerst mit der Gondelbahn ins 3200 m hohe Berggebiet „Shymbulak, fantastisch zu wandern und natürlich Skifahren. Danach genossen wir ein feines „dunganisches“ Essen, gleicht dem chinesischen. Am Abend trafen wir uns mit Campern aus Kasachstan, die uns zum Essen einluden. Richtig gekocht haben sie für uns und Äpfel gab es auch noch. Almaty ist auch die Stadt der Äpfel, wie wir erfahren haben. Und zum Schluss gab es für alle noch ein „Kleber“ von Kasachstan als Andenken. Ein toller Tag war‘s. Einen freien Tag in der Stadt nutzten wir für einen Fussmarsch zur Fussgängerzone. Wirklich sauber und gepflegt war alles. Am Nachmittag besuchten wir gemeinsam eine Falkenshow, die spannend und lehrreich war. Nun geht es heute weiter noch 3 Tage durch Kasachstan, immer noch östlich. Am 9.8. werden wir nach Kirgisistan einreisen. Wir sind gespannt auf dieses neue Land, ihr hoffentlich auch.