6.8. bis 14.8. Almaty bis Dolon-Pass  (Kirgistan)

 

Herzlichen Dank wieder für eure Beiträge ihr treuen Seelen. Wir freuen uns riesig über eure Anteilnahme.

 

Wir verliessen die 2 Millionen Stadt Almaty und kauften zuerst einmal für die nächsten paar Tage ein. Natürlich füllten wir auch noch unseren Tank mit Diesel, wenn man nie weiss, ob man an der nächsten Tankstelle noch bekommt. Im ganzen Land war es so, dass wir immer zuerst die Kreditkarte an der Kasse deponieren mussten, erst dann wird die Säule freigeschaltet. War nicht immer ganz einfach mit der Kommunikation. Wir fuhren gut 230 km weiter ostwärts in den „Charyn-Nationalpark“ auf gut 1200 m Höhe. Die Fahrt dahin war toll, richtig gebirgig wurde es. Da staunen wir auch immer wieder, was da alles so auf der Strasse transportiert wird, ohne Begleitfahrzeug. Wir sind somit am östlichsten Punkt unserer Reise angekommen und ca. 50 km Luftlinie von China entfernt. Und dann diese gewaltigen Denkmäler aus der Zeit der Sowjetunion, die in jedem Dorf stehen, einfach gewaltig. Wir bleiben 2 Nächte auf dem Parkplatz des Charyn-Canyons, der nach dem gleichnamigen Fluss benannt wurde. Natürlich machten wir noch eine kleine Wanderung am Canyon-Rand entlang. Gegen Abend war es nicht mehr so heiss, sogar richtig angenehm bei 27 Grad. Sobald es dunkel war zeigte uns Dima ein Dok-Film über die Seidenstrasse von Peter Gyslin, einfach grossartig mit dem Sternenhimmel über uns. Anderntags ging die Wanderung durch den Canyon was ebenso beindruckend war. Ernst nahm glücklich das Angebot mit dem UAZ-Fahrzeug zurück fahren zu können, an. Da die Temperatur bis am Mittag wieder auf 37 Grad stieg, verbrachten wir den Nachmittag im Schatten und mit Kuchen backen. Gemütlich sassen wir dann zusammen bei Kaffee und Kuchen. Am Abend stiessen wir dann noch auf Romans Geburtstag an. Wir feiern jeden Geburtstag mit einem Apéro und gemütlichem Zusammensitzen. Weiter gings nach Karkara, kurz vor der Grenze nach Kirgisistan (oder auch einfach Kirgistan). Auf 1900 m Höhe standen wir mitten im Nirgendwo. Immer wieder schön um einen Spaziergang zu machen. Angenehm kühl war´s auch hier oben mit 20 Grad. Unterwegs hatten wir noch ein junges Schweizerpaar mit ihren Fahrrädern mitgenommen, die mit uns 2 Tage zuvor  am Canyon standen. Sie waren dankbar, dass sie die 60 Km bis Kegen plus 600 Höhenmeter auf schlechter Schotter-Strasse nicht „trampen“ mussten. Ich habe gestaunt, dass wir die beiden Fahrräder, samt Gepäck, in unserer Camper Kabine problemlos untergebracht haben. Um 8.00 fuhren wir gemeinsam zur Kirgisischen Grenze. Da war noch nicht viel los, so dass wir es in gut 3 Std. problemlos geschafft haben nach Kirgisistan einzureisen. Ein langer Zaun trennt diese zwei Länder, für mich etwas befremdend. Nun, wir wussten, dass die meisten Strassen in diesem Land in einem miserablen Zustand sind, was wir gleich nach der Grenze schon zu spüren bekamen. Bei uns würde man zu dieser Hauptstrasse „schlechter Feldweg“ sagen. Für die knapp 100 km bis nach „Karakol“ brauchten wir gut 3 Std. Dafür entschädigte uns die traumhaft schöne Landschaft über die Berge, immer in einer Höhe von gut 2000 m. Rundum sehen wir die Gletscher, der über 6000 m hohen Berge. Wir übernachten ein paar km ausserhalb von Karakol, in einem Jurten-Camp, auf 1800 m Höhe. Mich beeindruckt, dass es auf dieser Höhe noch angenehme 25 Grad ist. Die Begegnungen mit den Menschen sind hier wieder sehr herzlich, sie winken wenn wir vorbei fahren und bemühen sich über den Übersetzer mit uns zu sprechen. Weiter geht es zum Issik-Kul See, der grösste See in Kirgisistan. Er liegt im Tianshan-Gebirge und ist mit 6236 kqm der zweitgrösste Bergsee der Erde. Er ist 182 km lang, 60 km breit, bis 668 m tief und liegt 1607 m über dem Meeresspiegel. In diesen See münden 118 Flüsse, südlich befindet sich die Kette des Terskej-Alatau. Wir standen da auf dem Platz eines ehemaligen Sanatoriums, direkt am See für drei Nächte. Das bedeutete für uns zwei freie Tage, die wir nutzten um die Luftfilter zu reinigen, Kuchen backen, Schwimmen im See bei 23 Grad und auch einmal nichts tun. Was haben wir doch für ein herrliches Leben. Auf dem Platz wurde uns sogar noch die Wäsche gewaschen, so verdienen sich die Frauen ein paar „Som“ (Kirgisische Währung) dazu. Ausserdem feierten wir auch noch den Geburtstag, zweier Mitreisenden, das durfte nicht fehlen. Auf dem Weg zum See, machten wir einen Abstecher zur „Sieben-Ochsen“ Schlucht, ein Gebirgszug mit roten Felsen, wunderschön. Da liegt auch das ehemalige Sanatorium der russischen Kosmonauten, die sich da jeweils nach ihrem Flug ins Weltall, erholt hatten. Auch heute wird das Sanatorium noch betrieben, für alle möglichen Beschwerden am Bewegungsapparat. Am Abend kochte unser Team ein traditionelles kirgisisches Essen, das sich „Dum-Lama“ nennt und auf dem Feuer zubereitet wird. Es besteht aus Fleisch, Kartoffeln, Auberginen und zuoberst Kohl, was sehr gut geschmeckt hat. Auch der schon traditionelle Infoabend mit unserer neuen Reisebegleiterin aus Kirgistan, Irina, nutzten wir gleich dazu. Viel spannendes wusste sie über ihr Land zu erzählen.  Am zweiten freien Tag war wirklich faulenzen angesagt und alles das tun, was man schon lange machen wollte.  Weiter auf unserer Fahrt zum Dolon-Pass, fuhren wir zuerst noch alles am See entlang. Vorbei am „Orto-Tokoy-Stausee“, auf weiter schlechter Strasse erreichten wir unser Zwischenziel „Kochkor“. Hier zeigten uns Frauen das Herstellen von Teppichen aus Schafwolle, eine spannende Technik. Diese Teppiche werden für das Erstellen und Auskleiden der Jurten gebraucht. Man nimmt dafür die Wolle von Schafen, Ziegen und Yaks. Es dauert ca. einen Monat bis eine Jurte erstellt ist. Lustig war, dass hier auch im Supermarkt Löcher im Boden waren, nicht nur auf der Strasse. Riesige Felder mit Aprikosen, die da an der Sonne am Boden lagen und so gedörrt werden, faszinierte uns. Am 3038 hohen Dolon-Pass übernachteten wir auf 2750 m. Ein tolles Panorama bildet den Abschluss dieses Berichtes. Wir werden noch eine Woche in Kirgistan bleiben und dann nach Usbekistan einreisen. Da die Grenze von hier zu „Tajikistan“ geschlossen ist, müssen wir den Weg über Usbekistan nehmen. Es bleibt also spannend