15.9. bis 22.9. Nurota bis Chiva

 

Herzlichen Dank Annemarie für deine Anteilnahme. Ja, das kannst du laut sagen, Ernst hat schon etliche Schrauben nachgezogen oder ausgewechselt. Gut, dass wir ein Sortiment davon mit dabei haben. Freuen uns auf weitere Beiträge von euch.

 

 

Der Chaschma-Komplex umfasst eine Moschee sowie eben das Bewässerungssystem. Die Gläubigen glauben daran, dass die vielen Fische das Waser sauber halten. Füttern darf man sie, aber nicht essen. So im Abendlicht war die Moschee ein tolles Fotosujet, den „heiligen Berg“ sparte ich mir bis zum Morgen auf. Dima erzählte uns am Abend noch einiges über sein Heimatland, dass politisch auch nicht spannungsfrei ist. Auch sie stehen zwischen China und Russland, sind von beiden Großmächten abhängig und versuchen das Beste daraus zu machen. Da das Land sehr viel Kinder hat, im Durchschnitt 5 pro Familie, werden die Schulklassen geteilt. Das heißt, ca. 25 Kinder gehen am Morgen zu Schule von 8.00 bis 13.00 und die Anderen von 13.00 bis 18.00. das an 6 Tagen pro Woche. Da sind die Lehrer ganz schön gefordert. Tags darauf also der Morgenmarsch auf den „heiligen Berg“ , der hier als Pilgerort gilt. Die Aussicht über die Stadt war wunderschön, so mitten in der Wüste gelegen. Weiter gings auf der alten Seidenstrasse über „Navoiy“ nach „Korateri“, ein Dorf ca. 25 km vor Samarkand. Hier wohnt ein Freund von Dima, bei dem wir für eine Nacht stehen dürfen. Wir mussten ja warten, bis wir in die Stadt hinein fahren durften, wegen dem Politischen Treffen. Seine Familie war sehr gastfreundlich, lud uns gleich zu Tee und Kuchen ein. Früchte aus dem eigenen Garten ebenso in Hülle und Fülle. Nicht genug, am Abend kochten sie  „Plov“ für uns, das Nationalgericht. Wir schauten zu, wie sie Brot backten und Matratzen nähten, richtiges Dorfleben halt. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen, bei Musik und Tanz. Sie liessen es sich nicht nehmen, uns auch noch zum Frühstück einzuladen, mit frischem Fladenbrot, einfach toll. Dann um die Mittagszeit wurde die Stadt wieder für den Verkehr geöffnet und wir konnten reinfahren. Mitten in der Stadt auf dem Registan-Platz durften wir zwei Nächte stehen. Besser konnte die Lage gar nicht sein. Im Abendlicht besuchten wir noch das „Ensemble“ von drei „Medresen“ (ehemalige Koranschulen). Diese Architektur war einfach fantastisch. Auch am nächsten Tag bei Tageslicht, einfach wundervoll. Die Kulisse bot auch ein gutes Sujet für Hochzeitpaare, eines nach dem Anderen spazierte an uns vorbei. Auch die „Bibi-Khaum“ Moschee ist eine der Größten in Zentralasien. Der Name wörtlich übersetzt heisst “die ältere Prinzessin“ oder die „ältere Frau“ und  symbolisiert die erste Frau des Harems. Dann gibt es auch noch den „Amir Temur“ der uns immer wieder begegnet auf unserer Reise. Er war ein militärischer Anführer und brutaler Herrscher, der in der Geschichte Zentralasiens und eben auch in Samarkand eine grosse Rolle gespielt hatte. Seine Grabstätte ist entsprechend ein Kunstwerk aus Mosaik mit fantastischen Farben und Verzierungen. Alles dominiert in Gold und blau, was uns ganz faszinierte. Die Fahrt führte uns knapp 300 km weiter nach Buchara. Wir stehen im Historischen Zentrum für zwei Nächte auf dem Parkplatz des Hotels „Asia“. Die vielen Baukunstwerke begeistern uns auch hier sehr. Die Stadt liegt auch an der alten Seidenstrasse und zählt heute eine halbe Mill. Einwohner. Zahlreiche Medressen und Moscheen zählen seit 1993 zum Weltkulturerbe. Zu Fuss konnten wir am Abend durch die Altstadt schlendern, das mit den zahlreichen Souvenirläden so etwas wie „Ferien-Feeling“ bei mir aufkommen lässt. Dazu die angenehmen Temperatur ca. 25 Grad (am Tag (35 Grad). Auch am anderen Tag konnten wir die Stadtführung mit Dima bequem zu Fuss bewältigen. Auch Buchara ist eine fantastische Stadt, zwar sehr Touristisch, so viele Souvenirläden wie hier, haben wir auf unserer ganzen Reise nicht gesehen. Auch europäische Touristen sahen wir hier das erste Mal, seit wir unterwegs sind. Das 47 m hohe Kalon-Minarett gilt als Wahrzeichen der Stadt und ragt wie eine wuchtige Säule aus der Stadt empor. Die 450 km Fahrt nach „Chiwa“ nahmen wir früh unter die Räder. Die Straßen waren zum Teil schlecht, so kamen wir nur langsam vorwärts. Gut 300 km führte uns der Weg durch die Wüste, einfach gigantisch diese Flächen „Nichts“. Bei gut 35 Grad, waren wir einmal mehr froh über unsere Klimaanlage, die trotz dem „Geholper“ immer noch tipptopp funktioniert. Hier fahren die meisten Fahrzeuge mit „Gas“, deshalb ist „Diesel“ rar. Es steht zwar Diesel angeschrieben, aber in der Realität, hat es meistens keinen. Wir nutzen deshalb jede Gelegenheit um zu tanken.  Nach gut 8 Std. erreichen wir  Chiwa, wo wir auf dem Parkplatz des Hotels „Khayat-Inn“ für 2 Nächte stehen. Die Lage ist wiederum super, nur ein paar Minuten zu Fuss von der Altstadt entfernt. Diese liegt schön eingebettet in einer Stadtmauer. Die Stadt lebt hauptsächlich vom Tourismus, vom örtlichen Handwerk Keramik und Fellmützenherstellung. Auch Melonen und Maulbeermarmelade gehören dazu. Ein Abendspaziergang durch die Altstadt, bei Sonnenuntergang, einfach toll. Die Stadtbesichtigung heute beschränkte sich auf den historischen Teil, alles in den Stadtmauern drin. Zum Glück gab es zwischendurch Schatten, es ist sehr heiß hier, immer noch 35 Grad. Ernst hat etwas gelitten, aber die Stadtführung mit der Geschichte dazu, war spannend. Auch wir Frauen müssen lange Hosen tragen, sonst kommen wir in keine Moschee hinein. Was mich doch ziemlich entsetzte, war dass sie hier die Knaben immer noch „beschneiden“. Wir sahen so Knaben, die heute beschnitten werden. Sie werden ganz schön angezogen und bekommen Unmengen von Süßigkeiten, so praktisch als Vorbereitung. Bis zum Alter von 7 Jahren wird diese schreckliche Prozedur durchgeführt. Erst dann ist man ein richtiger Muslime. Praktisch ist jeweils, wenn wir zwei Nächte bei einem Hotel stehen, können wir unsere Wäsche zum Waschen geben. Das klappt sehr gut, wir erhalten sie am anderen Tag sauber zurück. Heute Abend werden wir noch gemeinsam essen gehen und genießen dabei einen Folkloreabend. Ihr seht, es geht uns sehr gut, wir genießen einfach das Leben. So, wie geht es nun weiter. Wir werden am 25.9. nach Kasachstan einreisen, da Turkmenistan immer noch seine Grenzen zu hat. Aber Aserbaidschan ist jetzt offen, so werden wir am 27.9. unsere Camper von Aktau nach Baku verschiffen. Wir müssen leider fliegen und zwar am 29.9.  Wie es uns bis dahin ergehen wird, ihr werdet es im nächsten Bericht lesen.