4.12. bis 11.12

 

Ganz herzlichen Dank für eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag, die mich sehr gefreut haben. Wir freuen uns auch, dass euch unsere Reise gefällt. Ich habe die Kommentare nicht gelöscht, nur in einem Word-Dokument für uns abgelegt. (Für den besseren Überblick bis am Schluss). Ich kann sie aber auch stehen lassen, wenn das gewünscht wird? Wenn euch zusätzlich etwas interessiert, fragt einfach, ich gehe gerne darauf ein.

 

Es geht uns weiterhin sehr gut, das Camper Leben hat schon was Lässiges an sich. Man hat immer alles dabei und ist viel an der frischen Luft. Auch wenn sich zur Abwechslung mal beim Abwaschbecken eine Schraube lockerte und sich in der Geschirrschublade unten drinnen das ganze Waser sammelte. Was solls, bei dieser Gelegenheit wird sie wieder mal geputzt und Ernst hat etwas zu tun. Wann immer wir die Möglichkeit haben, geben wir die Wäsche in eine Wäscherei, wie hier in El Calafate, wo wir eine Nacht blieben, aber genügend Zeit dazu hatten. Sonst „selbst ist die Frau“. Die Landschaft ist weiterhin einfach der „Hammer“. Der weitere Weg führte uns von der Ruta 40 weg, nach El Chaltén. Das kleine Dorf liegt am Fusse des „Fitz Roy“, einem imposante Berg-und Gletschermassiv. Die einzige (kleine) Tankstelle, hatte schon fast etwas Nostalgisches an sich. 3 Nächte blieben wir da, wo jeder nach seinem Geschmack (und Kondition) wandern gehen konnte. Da wir ja nicht diejenigen sind, die stundenlang wandern, uns genügen 3-4 Stunden, dass es uns noch wohl ist, gingen wir alleine los. Bei diesem traumhaften Wetter und dieser Kulisse, ein wahres Vergnügen. Daneben blieb auch genügend Zeit für die Geselligkeit mit den Anderen und das Auto rundum etwas „verwöhnen“. Meine „Backkünste“ mundeten auch unseren „Gspänli“. Bei unserem Programm reicht es wahrscheinlich nicht, noch „Guetzli“ zu backen, aber die nächste Weihnacht kommt ja wieder.  Mit dem Backen ist das auch so eine Sache, vor allem, wenn das Auto nicht gerade steht. Dann läuft der Teig auf eine Seite und die Form muss fleissig gedreht werden. Ja, Ernst hat eine Wasserwaage dabei, nur das Gelände macht nicht immer mit. Zurück auf die Ruta 40 alles durch die Pampa Nordwärts, erreichten wir nach ca. 300 km „Gobernador Gregores“. Diese Weite ist schon enorm, man kommt sich sehr klein vor, wenn man so alleine durch diese riesige Ebene fährt oder steht. Wir standen eine Nacht auf einem Sportplatz und feierten gemeinsam im Windschatten unseres Campers, meinen Geburtstag. Sogar eine Torte bekam ich von unseren zwei charmanten Tour-Leiterinnen, worüber ich mich sehr freute. Übrigens werden hier alle Geburtstage am Abend bei einem Apéro gefeiert, was jeweils eine lustige Angelegenheit ist. Die weiteren 340 km fuhren wir wieder durch die Pampa, mit starkem Wind. Man wähnte sich auf einem Schiff, so hat es den Camper geschüttelt. Beim Öffnen der Türe auf dem Übernachtungsplatz direkt am Lago Buenos Aires, mussten wir sie gut festhalten, sonst ist man gleich mit samt der Türe draussen. Dafür entschädigte uns eine traumhafte Stimmung am Himmel beim ein dunkeln. Weiter ging die Fahrt bei super Wetter und wieder 24 Grad nach Gobernador Costa, wo sich die Gegend nicht änderte, jedoch wieder viele Tiere zu sehen waren. Die Ruta 40 ist die Nationalstrasse und verläuft mehrere 1000 km durch Argentinien, wie die Ruta 3 an der Ostküste. Die unterschiedliche Beschaffenheit der Strassen, war bis jetzt eine Herausforderung für das Auto und uns. Auf dem Campingplatz tauchte plötzlich ein Journalist auf und wollte ein Interview für das Lokalradio von uns haben. Über unsere Reise, die Motivation dazu und unser Leben und wie uns das Land gefällt. Auf Spanisch natürlich, das hat sicher fürchterlich „getönt“, Hauptsache, er war am Schluss zufrieden. Wie verliessen heute langsam die Ebene Patagoniens und nähern uns den Anden. Nun sind wir in El Bolson, einer Stadt in einem Tal eingerahmt von den Bergen der Anden. Morgen geht es weiter nach Bariloche, wo wir drei Nächte bleiben werden.