7.10. bis 15.10. Aktau bis Martvilli

 

Herzlichen Dank der treuen Schreiberin Annemarie. Wir hoffen, alle anderen sind auch noch dabei.

 

Wir beendeten unseren Aufenthalt in Kasachstan nochmals mit einem feinen Essen. Um 22.00 verließen wir Aktau und fuhren zum Flughafen. Was für ein Chaos herrschte da. Die Menschen drückten von allen Seiten an die Check-In Schalter. Die Angestellten bedienten zum Teil 3 Personen gleichzeitig, natürlich alles sehr langsam. Wir dachten, dass die das nie schaffen bis zur Abflugzeit. Aber pünktlich um 0.30 startete die Maschine der Kasachischen Airline nach Baku. Hätte nie geglaubt, dass ich je einmal mit dieser Airline fliegen würde. Ist dies doch für uns im Moment der einzige Weg um wieder nach Europa zu kommen. Auf dem Land-und Seeweg erhielten wir keine Erlaubnis, im Süden ist Iran, was auch nicht geht und im Norden Russland. So blieb nur der Flug über das Kaspische Meer, der nur 55 Min. dauerte, wo wir noch eine Std. Zeit gewannen. Wir sind jetzt nur noch 2 Std. voraus zur Schweiz. Übrigens kostete der Flug von Aktau nach Baku 195 Euro pro Person. Baku wird auch die Stadt der „Winde“ genannt, was wir deutlich spürten, als wir den Flughafen verließen. Angenehm warm war es noch um 1.30 mit 19 Grad. Im Hotel „Ibis City“ blieben wir 3 Nächte bis unsere Autos kamen. Die wurden tatsächlich am Abend noch auf das Schiff verladen und benötigten 18 Std. über das Meer. Die Stadtbesichtigung fand bei viel Wind, Wolken und 22 Grad statt. Für uns schon fast etwas kalt, nach den heißen Temperaturen. Baku ist eine moderne, saubere Stadt mit über 2 Mil. Einwohnern. Viel gab es dazu sehen, moderne Architektur, aber auch die Altstadt mit den Stadtmauern kann sich sehen lassen. Das Denkmal, der 250 gefallen Menschen bei der Revolution von 1990, beeindruckte mich sehr. Auch an der „Formel 1 Rennstrecke“ kamen wir vorbei, sehr zur Freude von Ernst, der die Rennen immer mit Interesse verfolgt. Diese liegt ganz am Meer und geht an der Promenade vorbei. Wir besuchten das Museum mit den „Miniatur-Büchern“ der ganzen Welt, sahen lässig aus. Am Abend gab es ein feines traditionelles Essen, wo die Speisekarte wieder in Englisch ist und auch die Kellner englisch sprechen. Ja, wir nähern uns wieder Europa an. Auch den 2. Tag verbrachten wir in und um Baku. Zuerst besuchten wir „Gobustan“, eine Stätte aus der Steinzeit mit schönen Wandmalereien. Eigentlich wollten wir nach dem Essen, weitere Sehenswürdigkeiten besuchen, doch die Fahrer mussten zum Hafen, die Autos holen. Dieses Mal „opferte“ sich Ernst dafür, die vielen Stunden und die ganze Prozedur der Abfertigung zu machen. Wir Frauen besuchten zu dritt, in dieser Zeit das interessante Teppichmuseum. Anschließend genossen wir bei Dunkelheit die lange Promenade, mit den spannenden Architekturen, die in den Lichtern noch schöner aussahen. Auch diese Taxifahrt auf dem Rückweg wird uns in Erinnerung bleiben. Der Taxifahrer wurde sehr aufdringlich, fasste uns einfach überall an. Ich könnte alleine über die Taxifahrten einen Bericht verfassen. Um 1 Uhr in der Nacht, nach 8 Std. hatten es auch die Fahrer geschafft die Camper auf einem sicheren Parkplatz in der Nähe abzustellen. Nach einer kurzen Nacht nochmals im Hotel, war es um 10.00 soweit, dass wir wieder startklar waren. Wir bekamen ein Visum für 72 Std. nach Erhalt der Fahrzeuge, das uns erlaubte so lange in Aserbaidschan zu bleiben. Wir fuhren also bei Sonnenschein und angenehmen 25 Grad in den Norden, Richtung nach „Sheki“. Kaum aus der Stadt war auch hier nur Steppe. Wir waren froh, hier 2 Nächte auf dem ehemaligen, nun geschlossenen Flughafengelände verbringen zu können. Der Diesel kostet hier „47 Rp.“. Auch die Leute sind hier nett und hilfsbereit. Auf der Strasse gibt es wieder Geschwindigkeitstafeln, alles in allem sehr viel einfacher. Sheki ist eine Stadt mit viel Kultur und einer Stadtmauer wo früher die Leute darin lebten. Heute befinden sich in diesen Häusern Werkstätten wo die alten Handwerke noch betrieben werden, Z.B. Glasmosaik und  Töpfern. Auch eine ehemalige Karawanserei, die nun ein Hotel ist, besichtigten wir. Wir befanden uns nur ca. 4 Std. Fußmarsch von Russland entfernt. Unser Guide sagte uns, dass er früher oft über die Berge nach Russland gewandert ist, dass dies aber heute nicht mehr möglich sei. Auch ein feines gemeinsames Mittagessen durfte natürlich nicht fehlen. Mitten in der Stadtführung sagte uns Oleg, der Geschäftsführer von Abenteuer-Touren, dass seine Eltern in Kiew, gerade beschossen werden und sie in den Keller flüchten mussten. Das machte uns schon betroffen, was dieser unsägliche Krieg alles anrichtet. (Er flog extra für die Verschiffung nach Aktau und begleitete uns bis nach Georgien). Auch hier ist es Herbst geworden, die Temperaturen dementsprechend kühler. Früh morgens um 7.15 starten wir Richtung Norden zur Georgischen Grenze. Wir müssen ja das Land innert 72 Std. verlassen. Die Fahrt dahin war wunderschön, rechts sahen wir die Berge des Klein-Kaukasus im Sonnenlicht. Wir staunten, was da alles für Vieh durch die Dörfer spaziert. Sogar Wasserbüffel waren dabei. Dementsprechend liegen auch viele tote Tiere herum, ganze Kühe werden einfach liegen gelassen. Eines muss man sagen, in diesem Land sind die Straßen wirklich gut. 7 km vor der Grenze sammeln wir uns und fahren gemeinsam nach „Lagodehi“ zum Grenzübergang. Da ja die Grenze gesperrt ist, (nur für Lastwagen offen), war entsprechend wenig los. In 2 Std, waren alle durch, so dass es noch für eine kleine, schöne Wanderung im Nationalpark reichte. Bis „Napareuli“ ging die Fahrt noch, an der Weinroute entlang, fast wie im Wallis. Auf einem Weingut blieben wir 2 Nächte auf dem Parkplatz des Hotels. Der Morgen begann mit einer spannenden Führung durch das Wein-Museum, danach bereiteten wir „Tschurtschkhela“ zu, die es dann am Abend gab. Dies ist ein spezielles georgisches Dessert, aus Traubensaft-Kuvertüre und Walnüsse hergestellt.  Bis zum Brot backen blieb genügend Zeit für einen Spaziergang in der Umgebung. Brot backen und Teigtaschen herstellen stand auch noch auf dem „Programm“, so dass wir danach ein feines Abendessen genossen. Natürlich gehörte auch die Weinprobe dazu. Weiter geht die Fahrt durch den wunderschönen Herbstwald nach „Borjomi“. Berühmt geworden wegen seiner Heilquelle, dass auch heute noch als Heilwasser gilt. Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir noch nach „Vardzia“, auf gut 1200 m Höhe, wo sich die berühmte Höhlenstadt aus dem 12. Jh. befindet. Sie liegt in 500m Höhe in einer Felswand und ist heute ein Kloster für Mönche. Wir stehen da auf dem Parkplatz der Anlage. Kühl ist es geworden, um unsere gute Heizung sind wir froh. Nach der spannenden Besichtigung fuhren wir noch gut 300 km Nordwärts, nach „Martvilli“, wo wir jetzt auf dem Parkplatz beim Visitor-Center des Canyons stehen. Wir werden in gleich besichtigen, (leider bei Regen) und dann weiter nach „Mestia“ fahren. Wie geht es jetzt weiter, wir bleiben noch ein paar Tage in Georgien, als guter Ersatz für den Iran und werden dann in die Türkei einreisen. Es bleibt also spannend, bleibt dran.