Bericht 19. Sonzapote bis Esteli 21.3. bis 24.3.

 

Schön, dass ihr wieder dabei ward. Wir werden immer wieder gefragt, wie unser  Zusammenleben auf so engem Raum funktioniert. Für uns ist dies die kleinste Herausforderung auf unserer Reise, wir haben genug Platz. Die Tücken des Alltags zu meistern, fordern uns weit mehr. Jeder Tag, wenn wir uns hinter das Steuer setzen, wird zu einem Abenteuer. Sei es beim Einkaufen, Tanken, Wasser auffüllen, oder einfach nur schon auf der Strasse zu sein. Wir haben auch alles „Nötige“ dabei, es ist erstaunlich wie wenig man zum Leben braucht. Auch meinem Knie geht es ausgezeichnet, es hält allen „Strapazen“ stand. Mein Physiotherapeut in Sarnen hat einen super Job gemacht. Auch unser Speicher im Hirn kann noch gut neue Eindrücke aufnehmen. Wir leben eigentlich immer im hier und jetzt und erfreuen uns an dem was gerade kommt. Die lässigsten Geschichten und Sehenswürdigkeiten bleiben sowieso „gespeichert“, alles andere erleben wir dann zu Hause noch einmal, anhand meiner Berichte und den Fotos.

 

Der letzte Abend in Costa Rica bei Guido Sutter aus der Ostschweiz war gemütlich. Holzofenpizza (für mich natürlich ohne Käse) gabs, richtig fein. Dazu die „tierische“ Umgebung, einfach nur schön. Über unserem Camper auf einer Palme, vergnügte sich eine Affenfamilie. Ernst befürchtete schon, dass sie Kokosnüsse auf unser Auto werfen, aber ausser einem höllen Lärm um 5.30 verhielten sie sich anständig. Die Grenze zu Nicaragua erreichten wir nach ein paar km, wo wir eine Kilometer lange Schlange von Lastwagen überholt hatten. Die taten mir richtig leid, so lange warten zu müssen. Ich habe immer geglaubt, mühsamer kann es nicht werden mit diesen Grenzübertritten, aber dieser hat alles Bisherige an Chaos  überboten. Von einer Ecke in die Andere wurde man geschickt, an einem Schalter putzte sich sogar eine Dame  zwischendurch den Nagellack von den Zehennägeln. Unglaublich, aber auch das haben wir nach einer Weile überstanden. Unser nächstes Ziel war Granada am Nicaraguasee. Unterwegs sahen wir die Armut dieses Landes. Die Leute leben wieder in armseligen Hütten und selbst die Kühe hatten in dieser Dürre nichts zu fressen. Kein Vergleich zu Costa Rica. Schön, direkt am See gelegen, blieben wir zwei Nächte auf einem Parkplatz. Tipptopp schattig, bei gut 30°. Der zweite Tag startete mit einer Kutschenfahrt durch/ nach Granada, mit (unter Anderem) dem Besuch des Schokolade-Museum, was ganz interessant war. Auch die Herstellung der Hängematten, liessen wir uns nicht entgehen. Am Nachmittag erfreute uns eine Boots-Tour auf dem 80 qkm grossen „Lago de Nicaragua“. Die Fahrt führte durch kleine Inseln mit üppiger Vegetation, einfach nur herrlich. Sogar eine Affeninsel gabs da, die Affen kamen sogar zu uns aufs Boot. Die Hitze (35°) hier und die hohe Luftfeuchtigkeit (75%) machten uns (vor allem Ernst) schon zu schaffen, hauptsächlich nachts. Es kühlte nur auf 28° ab. Weiter geht die Fahrt zum Nationalpark „Vulkan Massaya“ Das Highlight war der rauchende Krater des Vulkans „Nindiri“, der 2016 ausgebrochen und seither immer noch aktiv ist. Bis praktisch auf den Kraterrand  konnten wir mit dem Camper hochfahren. Wann kann man das schon einmal. Unser Übernachtungsplatz lag in „Esteli“ in einer Art Club, mit einem Pool. Am späten Nachmittag besichtigten wir noch die Zigarrenfabrik „La Pacienza“, übrigens kommen 5 der 10 besten Zigarren aus Nicaragua. Und eine Schachtel der Teuersten kostet 200 Dollar. Und schon gings wieder Richtung nächster Grenze. Da wir nur ein paar Tage in diesem Land waren, geht’s ab hier jetzt weiter unter „Honduras“………




"Schoko-Pflanze"