Bericht 25. Mexiko-City bis Tombstone USA  22.4. bis 1.5.

 

Herzlichen Dank wieder für eure netten Einträge. Auch der Rest unserer begleiteten Reise war wieder spannend. So nebenbei, unser Kühlschrank kühlt weiterhin tipptopp. Dieser Tipp war Gold wert.

 

Den nächsten Tag verbrachten wir noch in Tepotzotlan, etwas ausserhalb Mexiko-City. Weiter ging die Fahrt auf der Autobahn, da wir eine Strecke von über 500 km, bis Guadalajara zu fahren hatten. Die Stadt war riesig und chaotisch, wir waren froh als wir etwas ausserhalb auf unserem Übernachtungsplatz ankamen. Mitten in einem Naturpark, wo uns immer noch die vielen Tiergeräusche faszinierten. Auf Nebenstrassen wäre dies kaum zu schaffen gewesen, mit diesen Schlaglöchern. Es war nicht gerade die interessanteste Strecke in Mexiko und dazu noch ziemlich teuer. Die Gebühren sind enorm, in drei Tag hatten wir rund Fr.100.- bezahlt. Die nächste Station war San Blas. Auf dem Weg besuchten wir eine Finca, wo sie den berühmten Tequila herstellen. Übrigens wird er nur in Mexiko produziert. In einer fast 3 Std. dauernden Führung wurde uns der Prozess der Herstellung sehr spannend näher gebracht. Dieses Getränk wird ja aus der „Agave-Pflanze“ hergestellt, die wir auf dem Weg auf riesigen Feldern in allen Stadien/Grössen gesehen haben. Bis so eine Pflanze zu gebrauchen ist, dauert es bis 20 Jahre. Natürlich durfte auch die Degustation am Ende nicht fehlen. Die fiel dann halt etwas spärlich aus, da wir noch gut 3 Std. zu fahren hatten. Den Tequila so pur zu trinken, ist sicher Geschmacksache, ich bevorzuge ihn mit etwas Cola. Wir standen  für eine Nacht direkt am Meer, was uns bei einem gemeinsamen essen, einen wunderschönen Sonnenuntergang bescherte. Auch eine Zeitzone hatten wir überschritten, nun sind es wieder 8 Std. Differenz zur Schweiz. Wir blieben auch den nächsten Tag an der Küste. Die Gegend wurde immer trockener, alles scheint ausgetrocknet zu sein. Die sind froh, wenn im Mai dann die Regenzeit kommt. Nur, knapp 300 km weiter in „Mazatlan“, blieben wir für zwei Nächte unter Palmen. Dieses Mal reichte es auch noch für ein Bad im warmen Meer. Wie geht es uns doch gut, vor unserem Frühstückstisch sahen wir Kokospalmen und Kolibris, einfach traumhaft. Am zweiten Tag besichtigten wir Mazatlan, zuerst mit der Fähre, dann mit offenen Autos durch die Stadt, natürlich mit lauter Musik, richtig toll. Wir bekamen auch eine Show von einem „Klippenspringer“ zu sehen, richtig spektakulär. Auch der Besuch einer Mango-Distillery war noch dabei. Den Abend verbrachten wir gemeinsam am Strand mit mexikanischem Essen, war total gemütlich. Ja, einer von unseren letzten gemeinsamen Abenden. Die nächsten 450 km führten uns wieder durch sehr trockenes Gebiet, mit vielen Kakteen, nach „Los Mochis“. Wir übernachteten auf einem Parkplatz hinter einer Tankstelle, an der Autobahn, mit gut 50 Lastwagen. Für mich ein tolles Gefühl, mitten in den grossen Gefährten zu stehen. Die letzte Station am Meer, war „Guaymas“, wo wir nochmals eine Std. Zeit  gewannen. Somit sind es jetzt 9 Std. Differenz. Sehr schön gelegen, auf der Terrasse am Meer, feierten wir unseren Abschied von der Tour, bei einem feinen Essen. Weiter gings Nordwärts nach „Magdalena del Kino“, wo wir bei einem Motel stehen konnten. Die Fahrt war öde, einzig die riesigen Kakteen und ab und zu ein „Rebenfeld“ boten Abwechslung. Die letzten Kilometer bis zur Grenze in „Nogales“ waren speziell, jetzt wir haben die „Panamericana“ in Süd/Mittelamerika wirklich geschafft, ein tolles Gefühl und wir sind auch ein bisschen Stolz alle „Hürden“ so gut gemeistert zu haben. Zwei Std. am Zoll und wir sind wir also in den USA angekommen. Keine Mauer war da, gar nichts. Noch 100 km durch die Wüste Arizonas und wir waren in „Tombstone“  USA auf dem Campingplatz „ Wells Fargo“. Bei einem letzten Whisky am Abend im Western Saloon „Big Nose Kate“, haben wir auf das gute Gelingen angestossen und nochmals Erinnerungen ausgetauscht. Dann hiess es Abschied nehmen von unseren Reisegspänli. Ein bisschen Wehmut kam schon auf, haben wir doch ein halbes Jahr gemeinsam verbracht. Freud und Leid miteinander geteilt. Wenn man so eng „aufeinander“ lebt, (manchmal haben uns nur 2 m getrennt), bekommt man alles voneinander mit. Wenn jemand zu Hause gestorben, oder ein Enkelkind geboren ist. Gesundheitliche Probleme, Ärger mit dem Auto, ein neues Kleid gekauft hat, was gab es zu Essen oder einen zusätzlichen Aufkleber am Auto, einfach alles. Man hat daran Anteil genommen und sich gegenseitig unterstützt. Einmal habe ich einem Kollegen sogar eine Infusion gelegt.  Ja dieses halbe Jahr ist sehr schnell vorbei gegangen, Die Reise war einfach der „Hammer“. Was haben wir nicht alles gesehen auf dieser Reise. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, man muss es wirklich erlebt haben. Unzählige schöne Landschaften, eine reiche Tier- und Pflanzenwelt, interessante Kulturen und vielen liebenswürdigen Menschen sind wir begegnet. Wir haben unsere Sinne für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt geschärft, hat es doch viele Länder/ Menschen, die achtlos mit der Natur umgehen. Auch schätzen wir uns in der Schweiz als privilegiert, dass wir einfach den Wasserhahn aufdrehen können und es kommt sauberes Wasser. Für viele Menschen, die wir gesehen haben, bleibt das wahrscheinlich ein Traum. Wie wichtig Wasser ist, haben wir mehrfach auf dieser Reise gesehen. Vielleicht haben wir ja Euch etwas „gluschtig“ gemacht, diese Reise auch zu unternehmen, wir können sie nur empfehlen. Man muss natürlich schon gerne Auto fahren fast 30`000, sassen wir hinter dem Steuer, denn das Leben findet (wie schon mal geschrieben), unterwegs, auf und neben den Strassen statt. 21ig mal sind wir über eine Grenze gefahren, sicher 1000 Mücken/ Fliegen haben wir in unserem Camper getötet und einige „Schaufel“ Staub zusammengewischt. Ernst hat einige Meter Klebstreifen und etliche Schrauben verbraucht oder nachgezogen. Die unterschiedlichsten Getränke und Speisen haben wir probiert, aber vor allem hatten wir ganz viel Spass. Details zur Tour geben wir gerne ab November wieder bei uns zu Hause. Wir haben sicher nicht die letzte Reise mit Seabridge gemacht, die Organisation und Begleitung waren super. Jeder konnte seine Eigenständigkeit bewahren und auch mal eigene Wege gehen und trotzdem war die Unterstützung da, sowie die Gruppe wenn man sie brauchte. Nun geht jeder seinen Weg weiter, die Einten „müssen“ sofort nach Hause (die Arbeit ruft), andere fahren noch nach Alaska, oder quer durch Amerika. Die Meisten sind wie wir noch ein halbes Jahr unterwegs, wer weiss, vielleicht trifft man sich irgendwo unterwegs wieder. Für uns geht die Fahrt Morgen alleine weiter, was sicher auch ganz spannend sein wird. Also kommt wieder mit.