Bericht 24. Palenque bis Mexiko-City 14.4. 22.4

Danke für eure Einträge, das zeigt mir, dass euch unsere Reise und unsere Geschichten noch interessieren. Sie blieben auch weiterhin spannend.

Das Problem mit dem Kühlschrank konnten wir vorerst nicht lösen. Gut hat man Kollegen, die uns mit einer Kühlbox aushalfen. So komme ich gleich zu unserer Reisegruppe. Ja, es sind zwar alles Individualisten, aber sie besitzen wirklich alle Eigenschaften, die man auf so einer Reise braucht. Wir sind zu einem richtigen Team geworden, wo jeder jedem hilft, gerade dort wo es nötig ist. Wir können uns aufeinander verlassen, was ganz wichtig ist. Natürlich finde ich die Gruppendynamik auch spannend, vor allem weil sie nicht immer nur harmonisch ist. Dann sind wir ja auch noch mit einer Französischen Gruppe unterwegs, was die Sache doppelt spannend macht. In zwei Wochen ist ja dieser Abschnitt der Reise leider schon vorbei, wir werden sicher die „Gspänli“ vermissen. Den Kontakt zu den Einen werden wir bestimmt halten. Zurück zu unserem Kühlschrank. Die Hotline dieser Firma in Deutschland  war natürlich am Sonntag nicht besetzt, so mussten wir den Wecker auf 2 Uhr Nachts (9 Uhr in Deutschland) stellen, um nachzufragen, was das Problem sein könnte. Vorher genossen wir aber am Pool einen mexikanischen Abend mit Musik und feinen „Tacos“. Wie das so mit Hotlines ist, steht man zuerst ½ Std. in der Warteschlange. Nicht gerade das, was man mitten in der Nacht braucht. Insofern konnte uns der Servicemann helfen, dass er meinte wir müssten das Kühlaggregat auswechseln und er uns eine Liste aller Händler in den USA und in Mexiko-City schickte. Kaum wieder im Bett, haben die Affen über uns so laut gebrüllt, dass an Schlaf nicht zu denken war.  Ein zweiter Tipp aus Deutschland am Morgen, half uns jedoch sofort. Er meinte, eine Schweissperle hätte sich gelöst und verstopfte das System (oder so). Wir sollen ein Stück Holz nehmen, dieses im Kühlschrank auf die Lamellen legen und mit dem Hammer darauf schlagen, so würde sie sich lösen. Ernst machte sich sofort (zwar etwas skeptisch) ans Werk und siehe da, es funktionierte, er kühlte wieder.  Die Fahrt ging weiter nach „Villahermosa“, wo wir unterwegs noch ein Freiluftmuseum besichtigten, wo die „olmekischen“ Kolossalköpfe und Basaltskulpturen ausgestellt sind. In diesem Park spazierten auch rudelweise, herzige, Nasenbären umher. Auch sonst war die Tierwelt sehr schön. Wir übernachteten etwas ausserhalb der Stadt in einem Erholungspark. Die nächste Station lag 300 km entfernt in „Catemaco“. Die Strecke war geprägt von unzähligen Schlaglöchern und hoher Polizei-und Militärpräsenz. Dazu haben wir mehr als 150 (von da an haben wir nicht mehr gezählt) von den Verkehrsberuhigenden „Bodenwellen“ passiert. Man sah sie zum Teil kaum, was das Fahren anstrengend machte. Man sieht hier in Süd/Mittelamerika kaum Frauen hinter dem Steuer, deshalb staunen die Leute (vor allem die Männer) wenn sie ein Frau mit grauen Haaren (mich) in einem so „grossen“ Auto fahren sehen. Gut durchgeschüttelt kamen wir auf dem Campingplatz an. Den Abend genossen wir am nahen See, bei einem feinen Essen. Im gleichen Stil ging die Fahrt nach „Veracruz“ weiter. Riesige Zuckerrohrfelder prägten die schöne Landschaft. Ein lohnender Abstecher führte uns in die kleine Stadt „Tlacotalpan“. Sie wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt, weil ihre Architektur ganz speziell ist. Sie hat auch uns beeindruckt. Etwas ausserhalb (20 km) Veracruz übernachteten wir direkt am Meer, was wir natürlich für einen „Schwumm“ nutzten, bevor wir zur Stadtbesichtigung gegen Abend, mit Taxis aufbrachen. Richtig nett war`s, Nachtessen mit Tanz-Unterhaltung. Die Zurückfahrt mit dem Taxi in der Nacht, war ein Erlebnis. Der Taxichauffeur wusste den Weg nicht (trotz Adresse) und musste sicher 5 x anhalten und Leute danach fragen. Auch hielt er an um zu tanken, gut haben wir den Preis vorher ausgehandelt. Immer Richtung Mexico-City gings weiter über einen Pass, auf 2600 m Höhe. Etwas weiter unten auf 2100 m in Puebla, genau in „Cholula“, blieben wir für 2 Nächte. Es ist auch nicht mehr so heiss in dieser Höhe, „nur“ noch 28 Grad und in der Nacht angenehme 15 Grad. In Puebla befindet sich auch das VW-Werk, mit über 16`000 Arbeitnehmern. Wir besichtigten in Cholula, mit 150`000 Einw. und 45 Kirchen, nur zwei wunderschöne davon und natürlich den Stadtkern. Hier boten sie am Strassenrand grillierte Heuschrecken an, soll eine Delikatesse sein. Wir erfreuten uns lieber an einem Clacé. Von der einen Kirche aus hatten wir auch einen super Blick auf den Vulkan Popocatepetl, der aber zurzeit leider (für uns) nur etwas qualmt. Überhaupt hat es in diesem Abschnitt von Mexico unzählige Kirchen. Ein paar wenige davon haben wir uns angeschaut. Weiter gings nach Mexiko-City wo wir am Stadtrand dieser riesigen Stadt in „Tepotzotlan“ auf einem Campingplatz übernachteten. Unterwegs besuchten wir noch „Tula“, wo wir den archäologischen Park mit den „Atlanten von Tula „ besichtigten. Das sind in Stein gemeisselte Kriegerstatuen der Tolteken. Beeindruckend waren auch die schönen Kakteen, die wir natürlich mit Mexiko verbinden und die wir (vor allem ich) sehr lieben. Auf dem Campingplatz wurden wir von dem Besitzer, mit einem Blumensträusschen für die Damen, überrascht. Eine nette Geste. Die Besichtigung der 25 Millionen Einwohner Stadt konnten wir mit dem Bus auf einer geführten Tour erleben. Wir besuchten, den Nationalpalast, die Kathedrale, das Anthropologische Museum und vieles mehr. Da Sonntag war, hätte es weniger Verkehr, wir hatten aber den Eindruck, dass es immer noch mehr als genug Autos und Leute gab. Die haben hier so ein System, das Verkehrsberuhigend sein soll, dass die Autos mit Farben am Nummernschild gekennzeichnet sind. Das heisst, alle mit einer roten Farbe dürfen am Montag nicht in die Stadt fahren, die mit einer grünen Farbe nicht am Dienstag usw. Bei dem grossen Polizeiaufgebot, dürfte da auch die Kontrolle gut funktionieren. Sonst wird’s  es echt teuer. Wir hatten an diesem langen Tag sehr viel gesehen und sind jetzt froh, einen Tag noch für uns zu haben, bevor es Morgen weiter nach Guadalajara (530 km) geht. Der nächste Bericht wird dann der Letzte in Mexiko werden, da wir ja am 1. Mai in die USA einreisen werden. Wir hoffen ihr seid wieder dabei. 








kein Wunder sind die Leute so dick hier. Das war eine einmalige Bäckerei, haben wir noch nie gesehen.